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Ausstellung zeigt Naturfotografien

Im Hauptbahnhof ist man der Natur ganz nah

Erdmännchen und Co sowie schöne Landschaften gibt es noch bis Ende Oktober in der Schalterhalle des Hauptbahnhofs zu sehen. Gezeigt werden die besten Bilder des Wettbewerbs GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres.
Noch eine Viertelstunde warten, bis der Zug abfährt? Gar kein Problem, das ist perfekt, um die Fotoausstellung in der Eingangshalle des Frankfurter Hauptbahnhofs genauer zu würdigen. Noch bis zum 31. Oktober sind dort die besten Bilder des Wettbewerbs „GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres“ zu sehen. Und dabei gibt es ganz Ungewöhnliches zu entdecken, so auch das Bild, das der gebürtige Frankfurter Ingo Arndt eingesandt hatte. Unter 12 500 eingereichten Arbeiten aus 27 Ländern entfiel sein Werk nicht auf den ersten drei Plätzen der zahlreichen Kategorien, aber eine „besondere Erwähnung“ war das Bild der Geburt einer Rautenpython der Jury schon wert.

Die ungewöhnliche Aufnahme der ersten Momente einer Schlange, die sich mit ihrem Eizahn von der Eihülle befreit und so, noch von Glibber eingehüllt, das Licht der Welt erblickt. Ganz schnell gehe so eine Geburt, sagt Arndt, der in seinem Beruf als professioneller Naturfotograf viel Geduld und auch Vorbereitung mitbringen muss, um in der richtigen Sekunde den Auslöser zu drücken. Für das bereits mit dem Fritz Pölking Preis prämierte Projekt „Neues Leben“, eine Fotogeschichte für die Zeitschrift Geo, lichtete der 45-Jährige auch Skorpione, Honigbienen, Blattläuse, Schnecken und einen Katzenhai bei der Geburt ab. Und manche Tiere fand er sogar vor seiner Haustür in Langen. „Die Wassertonne vor unserem Schlafzimmer sorgte für reichlich Stechmücken-Nachwuchs – und für einen starken Blutverlust in warmen Nächten bei offenem Fenster“, sagt Arndt, der für seine Naturaufnahmen schon alle fünf Kontinente bereist hat und sich demnächst einen Herzenswunsch erfüllt und einen Eisbär fotografieren will. Doch Bilder von den weißen Riesen gibt es viele, eine Stechmücke in Szene zu setzen falle da schon schwerer. Es sei eine Menge Planung dafür nötig, um einen Vorgang, der nur maximal zwei Minuten dauert zu beobachten und festzuhalten. „Ich habe nur wenig Säugetiere fotografiert, weil so eine Geburt bei denen meist eine blutige Angelegenheit ist.“ Dagegen wirkt die Rautenpython wie aus dem Ei gepellt. Um die einhundert Bilder hat Arndt gemacht, und sich dann für das Beste entschieden. „Ein gutes Bild ist eine Kombination aus vielen Dingen. Dass es technisch einwandfrei ist, ist eine Grundvoraussetzung.“ Sechs Monate ist Arndt im Jahr für Fotos unterwegs, demnächst etwa in Madagaskar. Oft begleitet ihn seine Frau, aber eigentlich ist Naturfotografie, wie er sagt, etwas, was man besser alleine tut. Es brauche Ruhe dafür.

Derzeit tourt eine ganze Ausstellung von Ingo Arndt durch die Lande. Derzeit ist die Schau „Architektier“ in Hamburg zu sehen, demnächst soll die Ansammlung von Gebilden, zu denen Tiere in der Lage sind – vom Biberdamm bis zum Termitenhügel – auch in Frankfurt zu sehen sein. Im Senckenbergmuseum fotografierte Arndt dafür etwa ein Museumsexponat, ein Korallenskelett. Eigentlich ein Kinderspiel für den Fotografen, dessen aufwendigsten Aufnahmen vermutlich die der Rotgesichtsmakari gewesen sind, die er im unwirtlichen Areal rund um den Amazonas fand. „Ich mache das nicht, um erfolgreich zu sein, ich mache es aus einem inneren Antrieb heraus. Wenn ich im Lotto gewänne, würde ich vermutlich auch nichts anderes tun als Tiere zu fotografieren.“ Arndt selbst sieht sich als Geschichtenerzähler, dessen Bilder „etwas in dem Betrachter auslösen müssen, ja sogar zum Nachdenken anregen sollen.“

Die Bilder, die derzeit im Hauptbahnhof ausgestellt sind, zeigen atemberaubende Landschaften und teils sehr originelle Tieraufnahmen, wie auch ein Erdmännchen, das am Reifen eines Jeeps Rast macht, oder einen Vogel, dessen Seele durch den Lichteinfall sichtbar zu sein scheint.
„370 000 Reisende zählen wir am Hauptbahnhof am Tag. Mit so einer Ausstellung können wir viele Menschen erreichen“, sagt Maxi Schmuck vom Bahnhofsmanagement, das am Hauptbahnhof für mehr Aufenthaltsqualität sorgen möchte. Bis zum 31. Oktober sind die Bilder noch zu sehen. Der Eintritt ist frei.
 
22. Oktober 2013, 09.54 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie:
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