„Soulfood in der Bankenstadt“ verspricht das Chicago Williams im Gallusviertel. Auch wenn es der Name nicht ganz vermuten lässt, liegt hier der Fokus voll und ganz auf Südstaaten-Barbecue. Nach der erstaunlich gut gemachten Mais-Jalapeño-Suppe, die uns zur Begrüßung in die Hand gedrückt wird, nehmen wir an einem ehemaligen Schultisch auf entsprechenden Stühlen Platz. Im ganzen Restaurant ähneln sich keine zwei Tische, das ganze Interieur ist wild zusammengewürfelt. Die Einrichtung reicht von Modern Industrial und Dining Hall über Apfelweinkneipe bis Speakeasy. Dieser Stilmix wirkt teils chaotisch, ergibt im Gesamtbild aber doch eine stimmige Mischung. Beim Essen entscheiden wir uns nach kurzer Überlegung ganz pragmatisch für die Meat Platters, bestehend aus Ribs, Chicken und Pulled Pork, sowie einer extra Portion Beef Brisket (im Smoker geschmorte Rinderbrust) und das Philly Cheese Steak. Warum sich für eins entscheiden, wenn man alles haben kann? Die separate Portion Brisket kommt schnell, doch der Anblick ist erst mal etwas ernüchternd. Lieblos wurden die drei Stücke Fleisch auf einem Blechteller drapiert, garniert mit drei Streifen eingelegter Gurken. Für knapp 26 Euro erwartet man da etwas mehr Finesse, andererseits passt das aber auch zum bodenständigen Style des Ladens. Die Meat Platter macht da schon mehr Eindruck. Ein großzügiger Berg Pulled Pork, ein ganzer Slab Pork Ribs, sowie zwei Chicken Legs. Hier würden wohl auch mehr als die zwei angedachten Personen satt. Geschmacklich können die Beef- und Pork-Gerichte allesamt auf den Punkt gegart, mit intensivem, aber nicht übertriebenem Raucharoma und guter Würze überzeugen. Das Chicken kann da leider überhaupt nicht mithalten und erinnert eher an ein trockenes halbes Hähnchen von der Bude – immerhin ist die Haut schön knusprig. Mit dem Cheese-Steak-Sandwich verlassen wir für einen kurzen Moment die Südstaaten, wobei dieses Exemplar nur sehr entfernt an das Original aus Philadelphia erinnert. Deutlich überladen mit geschmorten Zwiebeln, stehen hier leider nicht Fleisch und Käse im Vordergrund, wie man es vom Original gewohnt ist. Bei den Beilagen setzt sich die Achterbahnfahrt fort: Das Mash’n’Gravy ist cremig und intensiv, die Pommes und der Coleslaw solider Standard. Die ziemlich geschmacklosen und trockenen Mac and Cheese fallen da deutlich ab. Etwas Süßes muss zum Abschluss natürlich noch sein, die Wahl fällt auf den New York Cheesecake. Wirklich gut, aber beim Anblick des Preises von 7,50 Euro müssen wir dann doch schlucken, da wird sich das Stück lieber geteilt. Meisterhafte Grillerei wie in Texas oder South Carolina gibt es im Chicago Williams zwar noch nicht – der Selbstbeschreibung „Seriöse Grillerei“ wird man hier aber allemal gerecht.

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Adresse: Mainzer Landstraße 167, 60327 Frankfurt am Main Frankfurt - Gallus
Telefon: 0178/1071025
Fax:
Kreditkarten: VI
Mail: frankfurt@cwbbq.de
Home: www.chicagowilliamsbbq.de
Öffnungszeiten: Mo–So 17–24 Uhr
Parken:
RMV: Speyerer Straße
Küche: Die Besten aus aller Welt

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