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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Doppel-Demo für die Grüne Lunge

Bäume, die wie Streichhölzer fallen

Am Samstag soll mit einer Doppel-Demonstration, zu Fuß und mit dem Rad, auf den Erhalt der Grünen Lunge am Günthersburgpark aufmerksam gemacht werden. Die Veranstaltenden nennen die Bebauung und das Verhalten des Magistrats „unverantwortlich“.
Auf dem Rad und zu Fuß machen sich am Samstag rund 500 Menschen auf den Weg durch die Stadt, um für den den Erhalt der Grünen Lunge am Günthersburgpark zu demonstrieren. Neben den beiden Initiativen „Kampagne Grüne Lunge bleibt – Instone stoppen!“ und der „Bürgerinitiative für den Erhalt der Grünen Lunge am Günthersburgpark“ haben sich insgesamt 17 unterschiedliche Gruppen aus Umweltverbänden, mietpolitischen Initiativen und für Klimagerechtigkeit zusammengeschlossen, darunter Fridays for Future, der BUND, Greenpeace, GemüseheldInnen, Stadt für Alle, Attac und die Nachbarschaftsinitiative Nordend Bornheim Ostend (NBO).

Unter dem Motto „Eine klimagerechte Stadt für Alle – Grüne Lunge bleibt!“ findet am kommenden Samstag, dem 19. September, eine Doppel-Demonstration sowohl zu Fuß als auch auf dem Rad statt. Damit wolle man den Stopp der Bebauungspläne des Magistrats hinsichtlich des Gartengeländes nördlich des Günthersburgparks einfordern, den dieser im Herbst beschließen wolle, heißt es von den Veranstaltenden. Geplant sei erst nur eine Fahrraddemo gewesen, da jedoch viele Anfragen von Interessierten ohne Fahrrad oder mit Kinderwagen eingingen, entschieden sich die Veranstaltenden für eine Aufteilung in zwei Demonstrationen, zu der jeweils 250 Teilnehmende zugelassen sind.

Ein Bündnis dieser Art sei etwas ganz neuartiges, sagt Peter Beckmann von der Bürgerinitiative für den Erhalt der Grünen Lunge. „Es sind so viele Gruppen an dieser Aktion beteiligt, dass das sehr deutlich zeigt, wie unverantwortlich dieses Vorhaben eigentlich ist. Es gibt einfach wichtigeres als den Wohnungsbau“, betont Beckmann. Die Grüne Lunge liege in der nordöstlichen Frischluftschneise mit dem Wetterauwind, dieser werde über sie bis in die Innenstadt getragen. „Die Menschen in der Stadt brauchen die frische Luft für ihre Gesundheit. Und zwar nicht nur im Taunus, sondern auch fußläufig.“

Dabei bezieht sich Beckmann auch auf das Stadtentwicklungskonzept der doppelten Innenentwicklung, die bauliche Verdichtung und die Schaffung von Grünflächen als parallel ablaufende Prozesse vorsieht. Diese müsse auch Frankfurt zunehmend in seine Stadtplanung einbeziehen. „Wir müssen uns auch Gedanken darum machen, wie die Post-Corona-Stadt aussehen soll und wie eine Stadt widerstandsfähiger gegen eine Pandemie wird. Zudem sind dadurch auch beispielsweise Flächen für Kinder oder für das Homeoffice wichtiger geworden“, sagt Beckmann.

Bebauung trotz geschützter Tierarten

Obwohl auf der Fläche 72 geschützte Tierarten leben und in der Grünen Lunge über 2000 Bäume stehen, reicht das nicht aus, um eine Bebauungserlaubnis abzuwenden. Lediglich 30 der Bäume wurden durch ein Gutachten als „schützenswert“ eingestuft. Mit der Aktion „Wir tragen die Bäume in die Stadt“ soll im Zuge der Demonstration am Samstag auf dieses Gutachten aufmerksam gemacht werden. Dafür drucken die Demonstrierenden Fotos von den Bäumen aus, die in der Grünen Lunge stehen. „Frankfurt hat 211 000 Bäume, 4000 davon müssen dieses Jahr allein wegen Trockenheit wahrscheinlich gefällt werden. „Der Vertrag des Magistrats zur Bebauung der Fläche wurde vor fünf Jahren geschlossen, die Welt hat sich seitdem aber verändert. Man hat nicht damit gerechnet, dass wir das dritte Trockenjahr hintereinander bekommen. Die Bäume fallen um wie Streichhölzer.“

Die Grüne Lunge sei aber auch nicht nur Natur, sondern auch sozialer Raum. Enttäuscht sei das Bündnis vor allem auch von den Grünen, die sich für den Bebauungsplan ausgesprochen hatten, so der Umweltaktivist. „Wir hoffen auch die Grünen davon überzeugen zu können, dass die Grüne Lunge erhalten werden muss. Die Partei sollte mal wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren und weniger Richtung Karriere blicken.“

Um 15 Uhr startet am Samstag die Fuß-Demonstration am Friedberger Platz, die Fahrräder fahren um 14 Uhr am Mainkai los. Weitere Informationen zu der Doppel-Demonstration und der Grünen Lunge gibt es hier.
 
18. September 2020, 11.34 Uhr
Johanna Wendel
 
Johanna Wendel
Jahrgang 1993, Technikjournalismus-Studium an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, seit Januar 2019 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Johanna Wendel >>
 
 
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