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Zoodirektor vertritt ‚Internationalen Naturschutz‘

Der Frankfurter Zoodirektor Manfred Niekisch erhält die Würde eines Kooptationsprofessors der Goethe-Universität. Der Senat der Hochschule stimmte der Berufung des national wie international be- und anerkannten Fachmanns für Natur- und Ressourcenschutz zu. "Die Goethe-Universität gewinnt mit Manfred Niekisch eine Persönlichkeit von überragendem Format, die Lehrverpflichtungen im Institut für Ökologie, Evolution und Diversität des Fachbereichs Biowissenschaften halten und darüber hinaus eine im Interesse der Studierenden wie der Lehrenden liegende 'Brückenfunktion' zwischen dem Fachbereich und dem Frankfurter Zoo wahrnehmen wird", erläuterte Universitätspräsident Werner Müller-Esterl die Berufung. Niekisch wird an der Hochschule künftig die dort neu etablierte Disziplin "Internationaler Naturschutz" vertreten.

Niekisch ist seit 2008 Direktor des Frankfurter Zoos und seit 1998 als Professor für Internationalen Naturschutz an der Universität Greifswald tätig. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung von Naturschutzkonzepten, die eine nachhaltige Nutzung von Naturressourcen berücksichtigen und auf diese Weise zu einer breiten Verankerung in der Bevölkerung führen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Interessen ist die Biologie der Amphibien. Vor seiner Berufung nach Greifswald wirkte Niekisch unter anderem als Direktor der Artenschutzzentrale von WWF-Deutschland, Geschäftsführer der Tropenwaldstiftung "Oro Verde" und Berater der Presidencia de la República "Plan de Acción Ambiental para Bolivia". Lehraufträge führten ihn an die Fachhochschule Göttingen, die Universitäten Marburg und Hanoi (Vietnam) sowie die Universidad Internacional de Andalucía (Spanien). Zudem verfügt er über ungewöhnlich breit gefächerte Erfahrungen an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politikberatung und Praxis im Bereich Natur- und Ressourcenschutz, also in einer Disziplin – der Naturschutzbiologe – die bis heute in Deutschland kein rechtes Zuhause gefunden hat, auch wenn sie als "conservation biology" international bereits große Anerkennung genießt. So ist Niekisch auch Mitglied zahlreicher national und international bedeutsamer Kommissionen (zum Beispiel der Species Survival Commission und der World Commission on Protected Areas der IUCN, Präsident der Gesellschaft für Tropenökologie (gtö), Mitglied des Vorstandes der Tropenwaldstiftung "Oro Verde" und Vizepräsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt) und als einziger Biologe Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung.

Am Fachbereich Biowissenschaften plant Niekisch unter anderem eine Vorlesung "Grundlagen des Naturschutzes – Schutz und Nutzung von Wäldern", dazu Seminare im Zoo zum Artenschutz, der Artenvielfalt, der Tierhaltung (mit Berücksichtigung der Anpassungs- und Verbreitungsstrategien der Tiere), zur Ethnobotanik und Ethnozoologie sowie zu internationalen Konventionen im Naturschutz. In der Forschung plant Niekisch Projekte zur Umsetzung von Forschungsresultaten für den strategischen Naturschutz sowie zur Habitaterhaltung unter prognostizierten Klimawandel-Szenarien, auch in Kooperation mit dem Frankfurter LOEWE-Forschungszentrum "Biodiversität und Klima" (BiK-F). Seine Berufung fügt somit der traditionell engen Verbindung zwischen dem Zoo Frankfurt und dem Fachbereich Biowissenschaften – die sich unter anderem in gemeinsam getragenen Initiativen wie dem Kompetenznetzwerk "BioFrankfurt" äußert – eine weitere wertvolle Facette hinzu.

Vor Niekisch war 2008 der stellvertretende Direktor des Städel, Jochen Sander, zum (ersten) Kooptationsprofessor der Goethe-Universität ernannt worden. Grundlage für die ungewöhnliche Art der Kooperation ist die seit 1. Januar 2008 gültige neue Berufungssatzung der Goethe-Universität. Danach ist die "kooptative Berufung" einer Persönlichkeit möglich, die bereits in leitender Position an einer anderen Hochschule, einer außeruniversitären Forschungseinrichtung oder einer vergleichbaren Institution tätig ist. Auf die Durchführung eines förmlichen Ausschreibungsverfahrens kann in diesem Fall verzichtet werden. Die Kooptationsprofessuren, von denen künftig weitere eingerichtet werden sollen, sind somit ein Ausdruck der erweiterten Autonomie, die der Goethe-Universität mit der Umwandlung in eine Stiftung des Öffentlichen Rechts im Jahre 2008 zuteil wurde. (pia)
 
31. Mai 2010, 08.28 Uhr
red
 
 
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