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Vor 250 Jahren tobte die Schlacht von Bergen

„… bey des Tages Anbruch sahen wir unsern Orth mit Truppen besetzt…“
Bergen-Enkheim und Bad Vilbel erinnern an die Schlacht von Bergen vor 250 Jahren (Kupferstich)

Ein geruhsames Osterfest hatten die Einwohner Bergens und der umliegenden Dörfer im Jahre 1759 nicht. Vielmehr erlebte der heute zu Frankfurt gehörende Ort an jenem 13. April vor genau 250 Jahren den blutigsten Karfreitag seiner langen Geschichte. Im Zuge des Siebenjährigen Krieges lieferten sich, wenige Kilometer vor der Freien Reichsstadt Frankfurt, etwa 50.000 Soldaten eine Schlacht, die über eintausend von ihnen nicht überlebten und weitere fünftausend mit Verletzungen überstanden, die viele für ihr Leben zu Krüppeln machten.

In diesem weltweit ausgetragenen Konflikt kämpften Frankreich und England um Seeherrschaft und Kolonien; in Europa ging es Franzosen, Russen und Österreichern darum, den mit England verbündeten Preußenkönig Friedrich II. in die Schranken zu weisen, der Preußen als europäische Großmacht etablieren wollte – und dafür später mit dem Titel "der Große" geehrt wurde.

Während der König selbst im heutigen Sachsen, Schlesien und der Tschechei gegen seine Wiener Gegner antrat, sollte ihm sein Schwager, Herzog Ferdinand von Braunschweig, zwei französische Armeen vom Leibe halten, die das zu England gehörende Königreich Hannover ebenso bedrohten wie die preußischen Besitzungen und Bündnispartner im Westen Deutschlands. Während die französische Hauptmacht unter Marschall Contades vom Niederrhein her nach Norddeutschland vorrückte, hatte der Herzog de Broglie seine Truppen bei Frankfurt am Main konzentriert, das auf Geheiß des deutschen Kaisers seine Tore den Franzosen öffnen musste und von diesen mehrere Jahre besetzt blieb.

Am 13. April 1759 traf Ferdinand mit seinen Hannoveranern, Braunschweigern und Hessen von Windecken her auf Broglies "Lahnarmee". Unverzüglich wurde der Angriff befohlen. Die Stellungen der Franzosen, die sie zwischen Bergen und Vilbeler Wald geschickt vorbereitet hatten, erwiesen sich jedoch als zu stark. Dreimal wurden die Preußen und ihre Verbündeten zurückgeschlagen. Ferdinand brach daher die Schlacht ab, zog sich zurück und erlitt so seine einzige ernsthafte Niederlage gegen die Franzosen, die er ansonsten über mehrere Jahre mit weit schwächeren Kräften in Schach halten und mehrfach schlagen konnte.

Von den damals etwa 900 Einwohnern Bergens kam zwar niemand ums Leben, aber der Ort und seine Felder und Gärten wurde durch die Kämpfe selbst und wiederholte Plünderungen seitens der dort stationierten Franzosen schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Sowohl in Bergen als auch im benachbarten Bad Vilbel wird an diese geschichtsträchtigen Frühjahrstage erinnert. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Spilhus" der Freunde des Heimatmuseums Frankfurt-Bergen-Enkheim befasst sich ausführlich mit den Ereignissen. Ihnen spürt auch das Buch von Ingo Beringer, "Blutiger Karfreitag 1759 – Die Schlacht von Bergen und Vilbel", nach, das am Mittwoch, 8. April um 18 Uhr im Kurhaus von Bad Vilbel gemeinsam mit einer Ausstellung zum Thema vorgestellt wird.

Der Militärhistoriker Karl Heinz Reitz wird dort am Donnerstag,9. April, sowie am übernächsten Freitag, 17. April, im Heimatmuseum Bergen-Enkheim jeweils um 19.30 Uhr Vorträge zum Thema halten. Er bietet am Ostersamstag, 11. April ab 10 Uhr von der Berger Warte ab und am darauffolgenden Samstag, 18. April, Wanderungen über das historische Gelände an – hierfür werden Treffpunkt und Zeit am Vorabend beim Vortrag im Heimatmuseum Bergen vereinbart, wo man auch ein Zinnfigurendiorama mit über 2.000 Figuren zur Schlacht bewundern kann.

Quelle: pia
 
7. April 2009, 14.08 Uhr
Jasmin_Takim
 
 
Fotogalerie:
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