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Foto: Lukas Gedziorowski
Foto: Lukas Gedziorowski

Uni-Präsident Werner Müller-Esterl zieht Bilanz

Der Kapitän geht von Bord

Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität, hört zum Jahresende auf. Er selbst zieht eine positive Bilanz. Doch die Studentenvertretung kritisiert eine Verschlechterung der Studienbedingungen.
Sechs Jahre. "Die Zeit ist im Flug vergangen", sagt Werner Müller-Esterl. Kein Wunder ... Als er 2009 Präsident der Goethe-Universität wurde, hatte er sich viel vorgenommen: Die Hochschule war gerade erst Stiftungsuniversität geworden, jetzt sollte festgelegt werden, was die damit gewonnene Autonomie bedeutet. Müller-Esterl wollte, dass sich die Universität in der Forschung und Lehre verbessert, dass sie offensiver Professoren beruft und den Nachwuchs fördert, die Schwächen der Bologna-Reform ausgleicht. Kurz: Es ging darum, den Wettbewerb mit anderen Universitäten weiterzutreiben.

Zum Jahresende scheidet der 66-Jährige aus dem Amt, die Ökonomin Birgitta Wolff wird seine Nachfolgerin. Nun hat Müller-Esterl Bilanz gezogen – und wirkt zufrieden. "Wir haben große Schritte nach vorne gemacht", sagt er. An erster Stelle führt der Präsident die Forschung an. Zur Exzellenz-Universität hat es nach drei Anläufen zwar nicht gereicht, aber immerhin hat die Goethe-Uni ihre drei Exzellenzcluster bekommen und halten können. In Müller-Esterls Amtszeit ist die Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) um 50 Prozent gestiegen, besonders bei den Geisteswissenschaften. Im Jubiläumsjahr wurden 71 Millionen Euro an Spenden eingenommen.

Erfolge bei Berufungen, hohe Belastung für Professoren
Zu seinen Erfolgen zählt der Präsident auch die Berufung von Professoren. 85 Prozent der Neuberufungen hätten jeweils auf dem ersten Listenplatz gestanden. 40 Prozent der neuen Professoren hätten einen ausländischen Pass. In den vergangenen zwei Jahren hat die Universität 40 zusätzliche Neuberufungen im Professurenprogramm ermöglicht. Die Hälfte davon sind befristete W2-Professuren, die andere Hälfte sind Senior-Professuren. Dennoch, so räumt, Müller-Esterl ein, ist das Betreuungsverhältnis von 78 Studenten auf einen Professor nicht optimal. Das hängt auch damit zusammen, dass in der vergangenen Amtszeit 12.000 Studenten hinzugekommen sind.

Auf dem Campus Westend wurde 2012 die zweite Ausbaustufe fertiggestellt: Das Institutsgebäude für Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften (PEG) sowie das Präsidium samt Verwaltung. Weil es im PEG trotz des Raumgewinns gegenüber dem alten Institutsgebäude, dem AfE-Turm, zu Engpässen kam, mussten neue Seminarräume geschaffen werden. In diesem Jahr realisierte die Uni einen (provisorischen) Seminarpavillon an der Adickesallee, zum Sommersemester 2015 soll auch das neue Seminargebäude auf dem Campus Westend fertig werden. Der Baufortschritt und die -kosten lägen im Plan. Im Februar soll der Architektenwettbewerb für die dritte Ausbaustufe beginnen; ferner sind weitere Neubauten für Mathematik, Informatik und Chemie auf dem Campus Riedberg geplant.

Asta kritisiert den Präsidenten
Schließlich spricht Müller-Esterl auch das Verhältnis mit dem Asta an. Kritisch-konstruktiv sei es gewesen, man habe erfreulich sachliche Gespräche geführt - trotz Differenzen. Der Asta äußerte sich weniger diplomatisch. In einer Mitteilung nennt der Vorstand Müller-Esterls Amtszeit "Die Leiden des jungen Werners - Ein Drama in zwölf Semestern". Während der Präsidentschaft hätten sich die Studienbedingungen stetig verschlechtert. Der Asta kritisiert eine "desaströse finanzielle Situation der Fachbreiche", den "Abbau kritischer Wissenschaften" und eine "umfassende bauliche Fehlplanung der Universität". Müller-Esterl werfen die Studentenvertreter einen autoritären Stil vor, sowie den Verkauf des IvI-Gebäudes und die Räumung des besetzten Casinos auf dem Campus Westend.

Obwohl die Amstzeit bis Ende des Jahres geht, wird der Präsident sein Amt am 13. Dezember an seine Nachfolgerin, Birgitta Wolff, übergeben. Vom neuen Jahr an will Werner Müller-Esterl, der Biochemiker ist, wieder zur Lehre am Fachbereich Medizin zurückkehren - wahrscheinlich als Seniorprofessor, auch wenn er das Wort Senior nicht gerne benutzt. Zuvor aber will sich der Präsident a. D. bei einem Aufenthalt in der Toskana erholen.
 
8. Dezember 2014, 11.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
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