Das Ringen um die Regierungsbildung in Hessen geht weiter. Nachdem der 45-köpfige SPD-Bundesvorstand mit nur einer Gegenstimme gestern den offenen Kurs ihres Vorsitzenden Kurt Beck gegenüber der Linken unterstützte, wird die Wahl der hessischen Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti zur Ministerpräsidentin mit den Stimmen der Linken immer wahrscheinlicher. Heute beraten die Sozialdemokraten weiter über die Bildung einer Koalition. Morgen will dann der Landesvorstand ein Papier mit Mindestanforderungen an eine Zusammenarbeit an alle Landtagsparteien außer an Die Linke formulieren.
Die SPD favorisiert nach wie vor ein Bündnis mit den Grünen und der FDP. Die Liberalen lehnen jedoch trotz zahlreicher Appelle weiterhin jede Unterstützung für Ypsilanti ab. Sie streben eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen an.

Der Berliner SPD-Bürgermeister Klaus Wowereit, der selbst mit den Linken koaliert, sagte im RTL-Nachtjournal, es mache keinen Sinn, die Linkspartei länger mit einem Tabu zu belegen. Im ZDF-Morgenmagazin sprach Hessens SPD-Vize-Fraktionschef Jürgen Walter der Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti die volle Unterstützung bei der Wahl zur Ministerpräsidentin aus, auch mit Hilfe der Linken.

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