Die Kölner Teller sind passé. Die hochaufgerüsteten Spielstraßen mit ihren Blumenkübeln, ihrem blassroten Pflaster und verschlungenen Straßen auch. Im Nordend probiert man nun nämlich was ganz Neues aus: Begegnungszonen. Auf die Straße wird ein bisschen Farbe aufgebracht, mal rot, mal grün, kleine Schilder werden aufgestellt, hier und dort einige Bänke - und schon hofft man den Autoverkehr zu verlangsamen und die Straße den Bürgern zurückgeben zu können, die an ihr wohnen. Heute wurde das erste Projekt in der Martin-Luther-Straße eingeweiht. "Das ist eine Deutschlandpremiere", sagt Verkehrsdezernent Lutz Sikorski. Abgeguckt haben es sich die Stadtplaner aus der Schweiz, dort gibt es solche Begegnungszonen schon länger. Im Rahmen der Nordend-Verschönerung, die vom Bund bezahlt wird, konnte es nun auch hierzulande realisiert werden. Ob's was wird? Die Meinung der Bürger, die zur Eröffnung gekommen waren, war jedenfalls gespalten. Ob die Kinder nicht zu laut würden, wenn sie vor ihrem Büro spielten, fragte eine Anliegerin. Ob der Spielplatz in der Mitte der Straße nicht reiche? Lutz Sikorski plädierte für: Abwarten. Das Pilotprojekt wolle erst hinreichend evaluiert werden, bevor etwaige Änderungen umgesetzt geschweige denn andere Stadtteile mit der Begegnungszone beglückt werden. Immerhin, das Nordend wird noch einmal beglückt: zum Rotlintstraßenfest am kommenden Wochenende soll auch dort eine Begegnungszone in der Rotlintstraße zwischen Egenolffstraße und Friedberger Platz eingerichtet sein.

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