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Labor für neue Lebensweisen

Zum Weltklimagipfel in Kopenhagen hat das Frankfurter Klimaschutzkonzept die letzte politische Hürde genommen. Die Stadtverordnetenversammlung stimmte der von Umweltdezernentin Manuela Rottmann vorgelegten Strategie zu, wie die CO2-Emissionen innerhalb der nächsten zehn Jahre um 20 Prozent reduziert werden sollen. Viele Häuser werden dann schon mehr Energie produzieren als die Bewohner verbrauchen, „Green Buildings" wie das gerade prämierte neue Hauptgebäude der KfW werden zur Selbstverständlichkeit. Bürger und Industrie können mit einem Drittel weniger Strom auskommen, der überwiegend in der Stadt selbst erzeugt wird. Denn so kann die Abwärme zum Heizen genutzt werden.
„Weltweit werden die meisten Treibhausgase in Großstädten emittiert, zugleich sind Städte wie Frankfurt das Labor für neue, klimafreundliche Lebensweisen“, sagte Umweltdezernentin Manuela Rottmann. „Wir haben in Frankfurt ein enormes Wissen, wie man Klimaschutzfragen praktisch angeht. Ich denke dabei nicht nur an technische Lösungen, sondern auch die Kreativen oder die Banker müssen neue Instrumente entwickeln, neue Kommunikationsansätze, neue Finanzierungsmodelle für Klimaschutzinvestitionen. Eine Avantgarderolle Frankfurts im Klimaschutz sichert die Arbeitsplätze und den Wohlstand der Zukunft.“
Für das Konzept bilanzierte das Heidelberger Institut für Energie und Umwelt (ifeu) zunächst die CO2-Emissionen seit 1990. Hierbei zeigte sich, dass diese um zehn Prozent pro Einwohner gesenkt werden konnten, während die Wirtschaftskraft um mehr als 80 Prozent wuchs. Besonders wirksam ist die Kraft-Wärme-Kopplung. Fast die Hälfte des Frankfurter Stroms wird in Kraftwerken mit Fernwärmenetzen und in mittlerweile 150 Blockheizkraftwerken erzeugt. Einen Schwerpunkt wird die Stadt weiter beim Einsparen von Strom setzen. Städtische Gebäude sollen mehr Stromspartechnik bekommen; Haushalte, Gewerbe, Vereine, Kirchen sollen beim Einsparen von Strom unterstützt und gefördert werden. „"Strom sparen ist Klimaschutz pur, weil in Deutschland noch zuviel Strom aus Kohlekraftwerken kommt“, stellte die Umweltdezernentin fest.
Seit 1990 konnten die CO2-Emissionen in städtischen Gebäuden um mehr als 30 Prozent gesenkt werden, die Stadt sparte dadurch mehr als 75 Millionen Euro an Energiekosten ein. Daher wird das kommunale Energiemanagement nun weiter ausgebaut. Bei Neubauten hat sich Frankfurt auf den Passivhausstandard verpflichtet, hier stehen Deutschlands modernste Schulen und Kitas. Die Dächer werden Investoren für Solaranlagen bereitgestellt.
Mit vielen Partnern soll nun ein "Gemeinsames Energieberatungszentrum" aufgebaut werden, denn durch die energetische Sanierung von Wohnhäusern könnte der CO2-Ausstoß für Wärme bis 2025 gegenüber 2005 um 45 Prozent gesenkt werden. Mit ihrem „Green Building Preis“ zeichnet die Stadt künftig alle zwei Jahre besonders zukunftsweisende Neubauten und Sanierungen aus.
In dem ebenfalls beschlossenen Entwurf des Haushaltsplanes 2010/2011 sind bereits Mittel eingestellt, um die Klimaschutzziele über Energieberatung, Förderprogramme und Initiativen wie „Frankfurt spart Strom“ bei der Bevölkerung und beim Gewerbe zu verankern. Aktionen wie der Glühbirnentausch auf dem Weihnachtsmarkt waren also erst der Anfang.
Von Mitte Februar bis Mai 2010 können sich die Bürgerinnen und Bürger auf dem Rathenauplatz ein eigenes Bild vom Bauen der Zukunft machen. Der Magistrat hat dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung angeboten, dort das so genannte „Plus-Energie-Haus“ zu präsentieren - ein Gebäude, das technologisch noch einen Schritt weiter geht als Passivhäuser. Es ist von einem Team der TU Darmstadt entwickelt worden und gewann 2007 den 1. Preis beim Solar Decathlon in Washington DC und eine Auszeichnung als Ort im „Land der Ideen“. „Wenige Schritte von der Solartankstelle an der Hauptwache haben wir dann ein zweites Anschauungsobjekt, wie gut wir ohne fossile Energien leben werden“, sagte Manuela Rottmann.
(pia)
 
14. Dezember 2009, 08.20 Uhr
julez82
 
 
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