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Kein gutes Ambiente
Plagiarus: Das ist alles nur geklaut
Anlässlich der Kosumgütermesse „Ambiente“, die derzeit in den Messehallen stattfindet, wurde zum 36. Mal der Negativpreis „Plagiarus“ für besonders dreiste Fälschungen verliehen.
Erfinder des Preises „Plagiarus“ ist Lido Busse, selbst ein Designer. Bei der ersten Verleihung 1977 war nur ein einziger Journalist anwesend. „Seitdem haben wir viel erreicht“, so Busse. Im Rahmen der Vorauswahl für den Preis werden die Geschädigten aufgefordert, Original und Fälschung einzusenden, und dazu, wenn möglich, auch alternative Designs mit derselben Funktionalität. Der Fairness halber werden auch die Fälscher angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Häufigste Reaktion auf ein derartiges Anschreiben sei das Runternehmen der Produkte vom Markt, so Aliki Busse, juristische Beraterin der Aktion Plagiarius e.V.
Den ersten Platz machte dieses Jahr die abgekupferte Leichtbau-Felge „AC Schnitzer Typ V“, deren Fälschung durch die rimlux GmbH aus Essen vertrieben wurde. Die Minderwertigkeit der Kopien sei durch vom TÜV durchgeführte Tests bestätigt worden, so Rainer Vogel, Geschäftsführer von AC Schnitzer. Die gefälschten Felgen zeigten nach kurzer Zeit Risse und brachen sogar auseinander. Dies stelle ein schwerwiegendes Sicherheitsrisiko für Konsumenten dar, so Vogel. Nachdem er die Vertreiber von Angesicht zu Angesicht mit ihrem Plagiat konfrontiert hatte, wurde er frech mit dem Spruch „Seien sie doch froh, dass wir Sie kopieren, wir kopieren nur die Besten.“ abgespeist.
Platz zwei machte der Salatschneider „Salad Chef“ der Genius GmbH aus Limburg. Gefälscht wurde dieser von der Firma Ninghai Xidian Jianfeng Plastics Modul Factory mit Sitz in der Volksrepublik China – und zwar besonders dreist: Mit dazugehörigen Rezeptbuch, exakt gleichem Verpackungsdesign, Kurzanleitung und sogar dem Verweis auf das Kundenservicetelefon des Originals.
Besonders tragisch sind solche Fälle für mittelständische Unternehmen, die durch derartige Kopien Umsatzrückgang und den Verlust von Marktanteilen befürchten müssen - ganz zu schweigen von unberechtigten Produkthaftungsklagen. Um solchen Ideenklau zu vermeiden sind Designbüros in großen Firmen heutzutage wie Hochsicherheitstrakte verriegelt. 85 Prozent aller Fälschungen im Jahr 2010 sind laut Aussagen der europäischen Zollbehörden in China entstanden. Spitzenreiter in Sachen Medikamentenplagiat sei Indien. Lebensmittel und Getränke seien am häufigsten in der Türkei gefälscht worden. Der Zoll schätzt den Wert aller beschlagnahmten Waren auf über eine Milliarde Euro – angesichts der Tatsache, dass viele der Duplikate in der Produktion unheimlich preiswert sein müssen um auf dem Markt zu einem Bruchteil des Preises des Originals angeboten werden können, ist das eine enorme Summe.
Rido Busse betont, dass der „Plagiarus“ keine Alternative zur Rechtsprechung ist, aber dennoch eine hervorragende Plattform um das viel zu oft als Kavaliersdelikt abgetane Verbrechen des Plagiats anzuprangern und der Öffentlichkeit die Auseinandersetzung mit dieser Thematik nahezubringen.
Den ersten Platz machte dieses Jahr die abgekupferte Leichtbau-Felge „AC Schnitzer Typ V“, deren Fälschung durch die rimlux GmbH aus Essen vertrieben wurde. Die Minderwertigkeit der Kopien sei durch vom TÜV durchgeführte Tests bestätigt worden, so Rainer Vogel, Geschäftsführer von AC Schnitzer. Die gefälschten Felgen zeigten nach kurzer Zeit Risse und brachen sogar auseinander. Dies stelle ein schwerwiegendes Sicherheitsrisiko für Konsumenten dar, so Vogel. Nachdem er die Vertreiber von Angesicht zu Angesicht mit ihrem Plagiat konfrontiert hatte, wurde er frech mit dem Spruch „Seien sie doch froh, dass wir Sie kopieren, wir kopieren nur die Besten.“ abgespeist.
Platz zwei machte der Salatschneider „Salad Chef“ der Genius GmbH aus Limburg. Gefälscht wurde dieser von der Firma Ninghai Xidian Jianfeng Plastics Modul Factory mit Sitz in der Volksrepublik China – und zwar besonders dreist: Mit dazugehörigen Rezeptbuch, exakt gleichem Verpackungsdesign, Kurzanleitung und sogar dem Verweis auf das Kundenservicetelefon des Originals.
Besonders tragisch sind solche Fälle für mittelständische Unternehmen, die durch derartige Kopien Umsatzrückgang und den Verlust von Marktanteilen befürchten müssen - ganz zu schweigen von unberechtigten Produkthaftungsklagen. Um solchen Ideenklau zu vermeiden sind Designbüros in großen Firmen heutzutage wie Hochsicherheitstrakte verriegelt. 85 Prozent aller Fälschungen im Jahr 2010 sind laut Aussagen der europäischen Zollbehörden in China entstanden. Spitzenreiter in Sachen Medikamentenplagiat sei Indien. Lebensmittel und Getränke seien am häufigsten in der Türkei gefälscht worden. Der Zoll schätzt den Wert aller beschlagnahmten Waren auf über eine Milliarde Euro – angesichts der Tatsache, dass viele der Duplikate in der Produktion unheimlich preiswert sein müssen um auf dem Markt zu einem Bruchteil des Preises des Originals angeboten werden können, ist das eine enorme Summe.
Rido Busse betont, dass der „Plagiarus“ keine Alternative zur Rechtsprechung ist, aber dennoch eine hervorragende Plattform um das viel zu oft als Kavaliersdelikt abgetane Verbrechen des Plagiats anzuprangern und der Öffentlichkeit die Auseinandersetzung mit dieser Thematik nahezubringen.
13. Februar 2012, 11.37 Uhr
Annika Schlendermann
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