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Foto: Drew Hays/Unsplash
Foto: Drew Hays/Unsplash

Infektions- und Hygienebericht 2016/2017

Keine Entwarnung bei multiresistenten Erregern

Bei der Vorstellung des Infektions- und Hygieneberichts 2016/2017 konnte das Gesundheitsamt von meist zufriedenstellenden Ergebnissen bei allgemeinen Überwachungen sprechen. Nur rmultiresistente Erreger bereiten den Experten immer noch Sorgen.
Ein Flughafen ist das Tor zur Welt – vor allem der Frankfurter Flughafen befördert als der Größte in Deutschland jährlich mehr als 60 Millionen Menschen um die ganze Welt. Wo ein solch immenses Luftfahrtdrehkreuz für ein großes Personenaufkommen sorgt, werden auch leicht Krankheiten übertragen und vor allem weitergetragen. Im vergangenen Jahr war dies aber nicht der Fall, wie Gesundheitsdezernent Stefan Majer bei der Vorstellung des neuen Infektions- und Hygieneberichts erklärt: „2017 hatten wir in Frankfurt keine großen Ausbrüche oder Epidemien.“

Der neue Bericht bezieht sich auf die Jahre 2016/17 und trägt die Ergebnisse aus Sicht der Abteilung Infektiologie und Hygiene des Gesundheitsamts zusammen, die im öffentlichen Gesundheitswesen die Infektionsprävention und Hygieneüberwachung zur Aufgabe hat. Drei wesentliche Themen und Aktivitäten waren diesmal die neuen Melde- und Überwachungspflichten, die Hygiene-Überwachung und multiresistente Erreger. So wurden 2017 neue Meldepflichten bei Häufungen nosokomialer Infektionen eingeführt und 2017 die Hygiene- und Überwachungspflichten der Gesundheitsämter um die infektionshygienische Überwachung der ambulanten Pflegedienste erweitert.

Die Hygiene-Beratungen und -Überwachungen wurden in bewährter Form fortgesetzt. In dem Berichtszeitraum wurde in den Kliniken schwerpunktmäßig die Reinigung und Flächendesinfektion sowie die Hygiene auf Intensivstationen überprüft. Hier kamen die Experten zu dem Schluss, dass gut kooperiert wurde und die Kliniken alles umgesetzt haben, was sie umsetzen konnten. „Es gibt aber noch in der Ausbildung zum Hygienefachpersonal Defizite“, gibt Majer zu und erläutert, dass in der Ausbildung dieser Zweig nicht ausgebaut werden könnte. Die Häuser seien zwar versorgt, könnten aber nicht weiter gehen.

Im Mittelpunkt der Überwachungen aus den Jahren 2016 und 2017 standen darüber hinaus Zahnarztpraxen, Nagelstudios, Piercing- und Tattoostudios sowie Altenpflegeheime mit Schwerpunkt auf Umgang mit Wäsche und Berufs- und Schutzkleidung. Allgemein waren die Ergebnisse zufriedenstellend. Die Einrichtungen hätten gut kooperiert und die Mängel zügig behoben. Lediglich bei den Nagelstudios sei auffällig, dass es an geschultem Fachpersonal fehle und 30 Prozent der Studios schließen mussten. In diesem Bereich gebe es noch viel zu tun. Ebenfalls zufriedenstellend sei aber die Trinkwasser- sowie Badebeckenwasserqualität, die leicht gesteigert werden konnte.

Nach Klagen einiger Eltern über gesundheitliche Beschwerden ihrer Kinder in der Rebstockschule, führten die Mitarbeiter der Infektiologie- und Hygieneabteilung zunächst orientierende Messungen durch. Es hat sich herausgestellt, dass es an der Schule keine Kohlenstoffdioxid- oder andere Schadstoff-Probleme gibt, sondern eine hohe Raumtemperatur herrscht, sowohl im Sommer als auch im Winter. Das Gesundheitsamt empfiehlt hier, dass das Schulpersonal im Umgang mit den richtigen Lüftungstechniken informiert und trainiert werden soll.

Des Weiteren finden sich im Bericht ein Überblick über alle gemeldete Erkrankungen, Darstellungen meldepflichtiger Erkrankungen im Trend und im Vergleich, Ergebnisse zur Überwachung von Antibiotikaverbrauch, ein aktueller Bericht über Fluglärm und Gesundheit sowie ein Kindergesundheitsbericht und Infos über das MRE-Netz Rhein Main.

So zufriedenstellend die Ergebnisse im Allgemeinen sind, gibt es eine Sache, die den Experten Sorgen bereitet: „Ich bin besorgt über die multiresistenten Erreger“, sagt Ursel Heudorf, Leiterin der Abteilung Infektiologie und Hygiene des Gesundheitsamts. Denn im Jahr 2017 kam es in einer Frankfurter Klinik zu einer Häufung an Carbapenem-resistenten Erregern. Der Erreger wurde neben dem Indexpatienten bei vier weiteren Patienten nachgewiesen. Weil der Indexpatient keine literaturbekannten Risikofaktoren für diesen multiresistenten Erreger aufwies, sondern in einem Frankfurter Oberflächengewässer an einem Ertrinkungsunfall litt, wurden im Mai/Juni 2017 alle Frankfurter Oberflächengewässer auf diese Art von Erreger untersucht. Das Ergebnis fand große Resonanz, denn es war positiv, weshalb man immer noch nicht in Frankfurter Gewässern baden sollte. Weitere Untersuchungen werden zurzeit im Rahmen des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten bundesweiten Projekts HyReKa vorgenommen. Mit den Ergebnissen rechnen die Experten im nächsten Jahr.
 
9. August 2018, 12.13 Uhr
Martina Schumacher
 
 
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