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Grooviger Dicke Eier Rock? Year Long Disaster im Nachtleben

Was macht man als alter Kinks-Fan, wenn im Nachtleben ein Trio aus Los Angeles angesagt ist, dessen singender Gitarrist auf den Namen Daniel Davies heißt und der Sohn von Dave „Death Of A Clown“ Davies ist? Hingehen natürlich und gucken, was da vererbt worden ist. Leider hatten an diesem Mittwochabend nicht besonders viele den weg zur Konstablerwache gefunden und so agierte das Hamburger Vorprogramm (musikalisch solide, optisch langweilig, von der Performance her eher gehemmt) Hutchinson nur vor ein paar Hanseln. Aber auch später ließ sich das Publikum mit Handschlag begrüßen. Schade, denn Year Long Disaster rockten sich durch ein gutes Set.


Um es vorweg zu nehmen: zwar coverten Van Halen damals „You Really Got Me“ und Year Long Disaster sind quasi eine (modernere) Hard Rock Band, aber von den Kinks ist hier in der nächsten Generation nichts hängen geblieben außer vielleicht im Bewegungsablauf von Daniel, der wie eine Mischung aus Onkel Ray Davies, Mick Jagger und T Rex’ Marc Bolan wirkte, ein bisschen androgyn, aber eben doch muskulös.


Davies, Bassist Richie Mullins (beim nächsten Mal bitte ein Spagat beim Spielen) und Drummer Brad Hargreaves spielten brachial laut. Mischer Micha hatte lediglich die Aufgabe, zu versuchen, Schlagzeug und Gesang auf ein Level mit Gitarre und Bass auszusteuern, was bedingt gelang, so laut bretterten die Gitarre von der Bühne. Was die Vokals betrifft, war das wahrscheinlich eher von Vorteil. Denn ein großer, ausdrucksstarker Sänger ist Daniel Davies nicht. Da kann er Papa die Hand geben. Aber in einer Art psychedelischen Metal-Blues-Nummer schrie er sich dann doch eindrucksvoll die Seele aus dem Leib, weit entfernt vom Mikro, aber doch bestens zu hören, besser spüren.


Wo also Year Long Disaster (der Frage an Daniel, ob sich der Bandname als Anspielung auf das immer gespannte Verhältnis seines Vaters und seines Onkels bezieht, quittierte er nur mit einem Grinsen...) positionieren? Sie können (was sie auch getan haben) in den USA locker mit Bands wie Iron Maiden touren, sich aber – vor allem her in Europa – dann auch mit Gruppen wie Turbonegro messen. Klar, Deep Purple und Led Zeppelin haben Spuren hinterlassen, auch Stoner Rock und die Kollegen von metal.de nahmen eine Mischung aus Groove und Dicke-Eier-Rock wahr. Na das wär doch mal ein neues Genre?!


Foto © Kinsler

 
29. August 2008, 13.04 Uhr
detlef kinsler
 
 
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