Vier Jahre lang wurde ermittelt, heute geht’s los: hr-Urgestein Jürgen Emig (Foto) muss sich vor dem Frankfurter Landgericht gegen den Vorwurf der Bestechung, der Untreue und des Betrugs verantworten. Konkret wird dem ehemaligen Sportchef des Hessischen Rundfunks vor allem zur Last gelegt, dass er sich für die Aufnahme von Radsportveranstaltungen ins Fernseh-Programm und für die Unterbringung von Schleichwerbung bezahlen ließ. Diese Vermittlungsleistungen sollen über die Agentur seiner Frau abgewickelt worden sein.
Nachdem der Druck auf ihn wegen dieser Verbandelung zu groß geworden war, gründete Emig mit dem ehemaligen Vorsitzenden des Deutschen Tanzsportbundes, Harald Frahm, seine eigene Agentur. Frahm ist in dem Verfahren ebenfalls angeklagt.

Die Staatsanwaltschaft führt in der Anklage mehr als 20 Sportübertragungen auf, aus denen Emig illegalen Nutzen gezogen haben soll, darunter die Tour de France sowie der Radklassiker Rund um den Henninger Turm, aber auch Motorsport oder Laufveranstaltungen. Emig drohen nach Gerichtsangaben mehrere Jahre Haft.