Gestatten, „Lady Giga“, Giganotosaurus carolinii, gebürtige Argentinierin, Alter: 95 Millionen Jahre, wohnhaft in Frankfurt. Der größte Raubsaurier der Welt ließ nun am Hauptbahnhof die Hüllen fallen.

Begleitet von einem langgezogenen „Ohhh“ aus dem Publikum ziehen neun Kinder aus der 4a der Robinsonschule gemeinsam mit „Wissen macht Ah!“-Moderator Ralph Caspers an dem schwarzen Tuch, das den Riesendino im Hauptbahnhof verdeckt.
Es fällt, Applaus, und zum Vorschein kommt er, der gigantische Giganotosaurus. Eigentlich müsste man sagen „sie“ – denn dem Raubsaurier wurde im Rahmen eines Wettbewerbs ein Name gegeben. Gewinnerin ist Magdalena Zeller, nach deren Idee der Dino auf „Lady Giga“ getauft wurde.
14 Meter groß ist die Lady, in Natura hätte sie sieben Tonnen gewogen – das Kunststoff-Modell bringt es nur auf eineinhalb, macht aber trotzdem Eindruck, vor allem bei den Kleinen.
Der größte Raubsaurier der Welt lebte einst in Argentinien – passend zum diesjährigen Motto der Buchmesse. Er ist Teil der GigaSaurier – Ausstellung des Senckenbergmuseums, die noch bis zum 9. Januar beim Güterplatz zu sehen ist. Dort kann man neben dem Skelett von Lady Giga auch den größten Dino der Welt bewundern, den Argentinosaurus.
Das Modell im Bahnhof ist im Gegensatz zu den anderen Exponaten keine exakte Rekonstruktion – also mehr etwas fürs Auge als für den wissenschaftlichen Betrachter. Das stört die kleinen Forscher allerdings keineswegs, die sich um den Dino (und die Salzstangen nebendran) tummeln.
Jörg Müller, der Vermarktungsmanager des Hauptbahnhofs, und Bernd Herkner, Leiter des Naturmuseums Senckenberg sind sehr zufrieden mit ihrem Dino. In einer „Nacht- und Nebelaktion“, so Müller, wurde der Saurier am Abend vorher in Teilen angeliefert und innerhalb von vier Stunden zusammengebaut. Der Vermarktungsmanager fand die Enthüllung „klasse“. Man hätte bei der Planung vor etwa einem Jahr etwas ganz Besonderes haben wollen, etwas Neues. Das hat geklappt – Dinosaurier im Bahnhof gibt es schließlich nicht alle Tage.
Bis zum 11. November steht Lady Giga noch im Bahnhof. Bis dahin gibt es einige Veranstaltungen für kleine und große Dinobegeisterte. Es wird gebastelt, gemalt, geschminkt und informiert, unter anderem in einer Lesung des Museumsleiters Herkner.
Für Unterhaltung zwischendurch sorgt zum Beispiel Herbert, der Professor mit der Steinzeitkeule, von der Theatergruppe Picobello.