Die Goldene Palme bleibt im eigenen Land: Gestern Abend gingen die 61. Filmfestspiele von Cannes mit der Verleihung des Hauptpreises an das französische Schuldrama “Entre les murs” (“Zwischen den Mauern”) von Regisseur Laurent Cantet zu Ende. Die Festival-Jury unter Vorsitz von Sean Penn vergab den Großen Preis der Jury an den italienischen Mafiafilm “Gomorra” von Mateo Garrone. Der Preis der Jurx (wohlgemerkt nicht der “Große”) ging ebenfalls an einen italienischen Wettbewerbsbeitrag, die Politsatire “Il Divo” von Paolo Sorrentino.

Einen Regiepreis konnte der Türke Nuri Bilge Ceylan entgegennehmen, der Drehbuchpreis ging an die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne aus Belgien, Stammgäste in Cannes. Zum Besten Hauptdarsteller kürte die Jury Benicio Del Toro für seine Verkörperung des Che Guevara in Steven Soderberghs viereinhalbstündiger Film-Biografie “Che”. Als Beste Darstellerin wurde die Brasilianerin Sandra Corveloni geehrt.

Das deutsche Kino, vertreten durch Wim Wenders und seinen neuen Film “Palermo Shooting” mit Tote-Hosen-Sänger Campino in der Hauptrolle, ging bei der Vergabe der Preise leer aus. Immerhin konnte Andreas Dresens Seniorendrama “Wolke 9” in der nicht unwichtigen Nebensektion “Un certain regard” den so genannten “Herzschlagpreis” ernten, der so viel bedeutet wie “Sieger der Jury-Herzen”. Ist doch auch was.