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Biblis B ist wieder am Netz
Der jüngere der beiden Reaktoren des umstrittenen Atomkraftwerkes Biblis läuft seit Donnerstag wieder –allerdings vorerst nur im Probebetrieb. Wenn in den ersten Tagen alles störungsfrei verläuft, sollen die Leistungen aber schon bald stufenweise auf Normalbetrieb angehoben werden.
Am 24. Januar dieses Jahres war der Reaktor für Prüf- und Wartungsarbeiten stillgelegt worden. Seitdem hat Betreiber RWE 142 Millionen Euro in die sicherheitsverbessernden Maßnahmen investiert. Eingesetzt wurden etwa 2.000 Mitarbeiter, 90 Ingenieure überwachten die Arbeiten. Neben den planmäßigen Arbeiten, wie einer Abdichtung der Rohrleitungen, wurden auch Nachrüstmaßnahmen ausgeführt. Dazu gehörte unter anderem eine Verbesserung der Sumpfsiebe, was im Fall eines Bruchs der Kühlwasserleitungen die Sicherheit gewährleisten soll.
Politiker der Opposition kritisierten die Wiederaufnahme des Betriebs heftig.
"Es gibt keine Mehrheit in der Bevölkerung für eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. Es geht nicht darum, die Profitinteressen der Stromkonzerne zu erfüllen.“ sagte etwa die umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion im hessischen Landtag.
Sie wies außerdem darauf hin, dass der Reaktor auch nach der Revision nicht gegen einen Flugzeugabsturz geschützt sei und dass es immer noch keine externe Notstandswarte gebe, von der aus der Reaktor im Notfall gesteuert werden könnte.
Auch Norbert Schmitt, atompolitischer Sprecher der hessischen SPD-Fraktion reagierte auf die Nachricht mit Unverständnis. „Ich halte ein Anfahren des Blocks nach all den Vorwürfen, die weder von RWE noch von der Landesregierung vollständig ausgeräumt werden konnten, schlichtweg für problematisch“ so Schmitt
In den letzten Monaten hatte es immer wieder Diskussionen um Sicherheitsmängel in Biblis gegeben. Zuletzt nachdem Recherchen des Nachrichtenmagazins KONTRASTE ergeben hatten, dass es alarmierende Probleme mit dem Notkühlsystem gebe. Auf vielen Rohren des Kreislaufs fehlten die sogenannten Stempelfelder. Damit wisse niemand, aus welchem Material diese bestehen und ob sie im Falle eines Störfalls halten würden.
Der Sprecher des hessischen Umweltministeriums Christoph Zörb sagte dazu: „Gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium ist eine einvernehmliche Erklärung abgegeben worden. Es gibt weder Unklarheiten noch Unzulänglichkeiten bei der Zuordnung einzelner Bauleitungen. Die Dokumentation des Rohrleitungssystems ist eindeutig.“
Text: Alicia Lindhoff
Am 24. Januar dieses Jahres war der Reaktor für Prüf- und Wartungsarbeiten stillgelegt worden. Seitdem hat Betreiber RWE 142 Millionen Euro in die sicherheitsverbessernden Maßnahmen investiert. Eingesetzt wurden etwa 2.000 Mitarbeiter, 90 Ingenieure überwachten die Arbeiten. Neben den planmäßigen Arbeiten, wie einer Abdichtung der Rohrleitungen, wurden auch Nachrüstmaßnahmen ausgeführt. Dazu gehörte unter anderem eine Verbesserung der Sumpfsiebe, was im Fall eines Bruchs der Kühlwasserleitungen die Sicherheit gewährleisten soll.
Politiker der Opposition kritisierten die Wiederaufnahme des Betriebs heftig.
"Es gibt keine Mehrheit in der Bevölkerung für eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. Es geht nicht darum, die Profitinteressen der Stromkonzerne zu erfüllen.“ sagte etwa die umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion im hessischen Landtag.
Sie wies außerdem darauf hin, dass der Reaktor auch nach der Revision nicht gegen einen Flugzeugabsturz geschützt sei und dass es immer noch keine externe Notstandswarte gebe, von der aus der Reaktor im Notfall gesteuert werden könnte.
Auch Norbert Schmitt, atompolitischer Sprecher der hessischen SPD-Fraktion reagierte auf die Nachricht mit Unverständnis. „Ich halte ein Anfahren des Blocks nach all den Vorwürfen, die weder von RWE noch von der Landesregierung vollständig ausgeräumt werden konnten, schlichtweg für problematisch“ so Schmitt
In den letzten Monaten hatte es immer wieder Diskussionen um Sicherheitsmängel in Biblis gegeben. Zuletzt nachdem Recherchen des Nachrichtenmagazins KONTRASTE ergeben hatten, dass es alarmierende Probleme mit dem Notkühlsystem gebe. Auf vielen Rohren des Kreislaufs fehlten die sogenannten Stempelfelder. Damit wisse niemand, aus welchem Material diese bestehen und ob sie im Falle eines Störfalls halten würden.
Der Sprecher des hessischen Umweltministeriums Christoph Zörb sagte dazu: „Gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium ist eine einvernehmliche Erklärung abgegeben worden. Es gibt weder Unklarheiten noch Unzulänglichkeiten bei der Zuordnung einzelner Bauleitungen. Die Dokumentation des Rohrleitungssystems ist eindeutig.“
Text: Alicia Lindhoff
15. November 2009, 11.49 Uhr
julez82
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