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Behördensprache
Leichte Sprache: Frankfurt im Vergleich auf den hinteren Plätzen
In Sachen verständlicher Kommunikation landet die Internetseite von Frankfurt im deutschlandweiten Vergleich auf Platz 13 von 19. Laut der Stadt ist die Verständlichkeit eine anspruchsvolle Aufgabe.
Begibt man sich auf die offizielle Internetseite der Stadt Frankfurt, findet man im Navigationsbereich auch einen Reiter mit der Aufschrift „Leichte Sprache“. Unter diesem Link werden auf einer separaten Microsite ausgewählte Informationen und Verwaltungsleistungen in vereinfachter Form dargestellt. Seit 2020 ist dies Pflicht für Behörden, um Menschen mit Lernbehinderungen zu helfen. Dennoch bleiben die Informationen für die breite Bevölkerung oft unklar – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Textanalyse-Software-Herstellers Wortliga.
Im deutschlandweiten Vergleich von 19 Mittel- und Großstädten, die insgesamt 14 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner mit Informationen versorgen, landet Frankfurt auf Platz 13 von 19; mit 37 Sprachniveau-Punkten und einer Lesbarkeit von 34,5 Prozent. Untersucht wurden pro Stadt 25 Texte, je fünf Stück aus den fünf Themenkomplexen Wohnungssuche, Covid-19, Mobilität und Verkehr, Barrierefreiheit sowie Unterstützung von Familien. Insgesamt seien über 40 Prozent der städtischen Informationen kaum zu verstehen.
Info
Messmethode
Sprachniveau: Basierend auf dem Sprachniveau eines jeden Textes werden ihm zwischen null (C2-Niveau) und drei (B1-Niveau) Punkten verliehen. Die Punkte für alle Texte derselben Stadt werden addiert.
Lesbarkeit: In diesem Zuge werden unter anderem die durchschnittlichen Satz- und Wortlänge eines Textes sowie der Anteil schwer verständlicher Formulierungen (z.B. Passiv, Perfekt, Substantivierung) unter die Lupe genommen.
Mehr Informationen zu der Studie finden Sie hier.
Deutschlandweiter Vergleich: Frankfurt auf Platz 13 von 19
Großstädte wie Nürnberg (Platz 1), Hamburg (Platz 2) und München (Platz 4), aber auch kleinere Städte wie Coburg (Platz 8), zeigen laut Wortliga, wie effektive Kommunikation gelingen kann. Dringenden Nachholbedarf in der Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern sieht die Studie hingegen bei vielen anderen deutschen Städten und warnt sowohl vor Nachteilen wie Ineffizienz und hohen Kosten als auch vor Risiken für Gesundheit und Wohlstand.
„Kritik von Unternehmen wie der Wortliga nehmen wir gerne auf, um weiter an der Verständlichkeit unseres städtischen Internetauftritts zu arbeiten, was die Stadt Frankfurt auch kontinuierlich tut“, heißt es vonseiten der Leiterin der Online-Redaktion, Tanja Schäfer. „Es ist allerdings eine anspruchsvolle Aufgabe, da verschiedene Inhalte dezentral in den Ämtern gepflegt werden.“ Um dieses Ideal zukünftig ämterübergreifend zu erreichen, biete die Online-Redaktion einen gemeinschaftlich nutzbaren Leitfaden an.
Stadt Frankfurt: Verständlichkeit der Internetseite ist eine anspruchsvolle Aufgabe
Außerdem gäbe es mitunter „harte“ Kriterien, denen die redaktionelle Arbeit für die Internetseite unterliege: Sachliche Richtigkeit, die Umsetzung politischer Vorhaben, Rechtssicherheit und Datenschutz – all das müsse gewährleistet sein. Gleichzeitig soll „eine klare, freundliche Sprache auch komplexere Inhalte allgemein verständlich vermitteln“, sagt Schäfer. „Wir sind alle daran interessiert, dass sich die Verwaltung und ihre Dienstleistungen im Internet so verständlich wie möglich präsentiert.“
Im deutschlandweiten Vergleich von 19 Mittel- und Großstädten, die insgesamt 14 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner mit Informationen versorgen, landet Frankfurt auf Platz 13 von 19; mit 37 Sprachniveau-Punkten und einer Lesbarkeit von 34,5 Prozent. Untersucht wurden pro Stadt 25 Texte, je fünf Stück aus den fünf Themenkomplexen Wohnungssuche, Covid-19, Mobilität und Verkehr, Barrierefreiheit sowie Unterstützung von Familien. Insgesamt seien über 40 Prozent der städtischen Informationen kaum zu verstehen.
Messmethode
Sprachniveau: Basierend auf dem Sprachniveau eines jeden Textes werden ihm zwischen null (C2-Niveau) und drei (B1-Niveau) Punkten verliehen. Die Punkte für alle Texte derselben Stadt werden addiert.
Lesbarkeit: In diesem Zuge werden unter anderem die durchschnittlichen Satz- und Wortlänge eines Textes sowie der Anteil schwer verständlicher Formulierungen (z.B. Passiv, Perfekt, Substantivierung) unter die Lupe genommen.
Mehr Informationen zu der Studie finden Sie hier.
Großstädte wie Nürnberg (Platz 1), Hamburg (Platz 2) und München (Platz 4), aber auch kleinere Städte wie Coburg (Platz 8), zeigen laut Wortliga, wie effektive Kommunikation gelingen kann. Dringenden Nachholbedarf in der Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern sieht die Studie hingegen bei vielen anderen deutschen Städten und warnt sowohl vor Nachteilen wie Ineffizienz und hohen Kosten als auch vor Risiken für Gesundheit und Wohlstand.
„Kritik von Unternehmen wie der Wortliga nehmen wir gerne auf, um weiter an der Verständlichkeit unseres städtischen Internetauftritts zu arbeiten, was die Stadt Frankfurt auch kontinuierlich tut“, heißt es vonseiten der Leiterin der Online-Redaktion, Tanja Schäfer. „Es ist allerdings eine anspruchsvolle Aufgabe, da verschiedene Inhalte dezentral in den Ämtern gepflegt werden.“ Um dieses Ideal zukünftig ämterübergreifend zu erreichen, biete die Online-Redaktion einen gemeinschaftlich nutzbaren Leitfaden an.
Außerdem gäbe es mitunter „harte“ Kriterien, denen die redaktionelle Arbeit für die Internetseite unterliege: Sachliche Richtigkeit, die Umsetzung politischer Vorhaben, Rechtssicherheit und Datenschutz – all das müsse gewährleistet sein. Gleichzeitig soll „eine klare, freundliche Sprache auch komplexere Inhalte allgemein verständlich vermitteln“, sagt Schäfer. „Wir sind alle daran interessiert, dass sich die Verwaltung und ihre Dienstleistungen im Internet so verständlich wie möglich präsentiert.“
12. Januar 2024, 14.04 Uhr
Sina Claßen
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
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