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Foto: Lukas Gedziorowski
Foto: Lukas Gedziorowski

Barrikaden und ausgebrannte Polizeiautos

Krawalle überschatten Blockupy-Proteste

Die als friedlich angekündigten Blockupy-Proteste anlässlich der Einweihung des EZB-Neubaus geraten aus dem Ruder. Am frühen Mittwochmorgen wurden Polizeiautos angezündet, Feuerwehrmänner angegriffen.
Wie sich die Bilder doch wandeln können: Vor zwei Jahren beklagten wir an dieser Stelle die Einschränkung unserer journalistischen Arbeit durch das harte Vorgehen der Polizei. Am Mittwochmorgen nun bekam ein Reporter des Journal Frankfurt von vermummten Blockupy-Teilnehmern zugerufen: "Pack das Handy weg, sonst ist es gleich kaputt!"

Zuvor konnten wir schon beobachten, wie Polizeiwagen in Flammen aufgingen, Straßenbahnhaltestellen "entglast" wurden, Feuerwehrleute an ihrer Arbeit behindert wurden. Auf der Flößerbrücke wurden Barrikaden angezündet, die dann von Wasserwerfern gelöscht wurden. Das sind die Bilder, die derzeit um die Welt gehen – um die inhaltlichen Fragen jener Krisenpolitik, die Tausende friedliche Demonstranten aus ganz Europa nach Frankfurt geführt haben, geht es leider nur am Rande.

Dass es anders geht, zeigte sich gelegentlich an etlichen Stellen in der Stadt. Bei den friedlichen Blockaden der Zufahrtswege zur Europäischen Zentralbank, bei den Mahnwachen und bei lockeren Gesprächen zwischen Demonstranten und Polizisten um die EZB herum. Und dann ist da noch dieser ungerührte Brezel-Verkäufer:



Aber rund um die EZB ist die Demonstration gegen 9 Uhr aus dem Ruder gelaufen. Es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Dutzenden Verletzten. Die Polizei hat mehr als 300 Personen festgenommen. Es kamen Wasserwerfer, Tränengas und Schlagstöcke zum Einsatz. Die Polizei spricht von einer "aggressiven Atmosphäre" und erwartet heute 10 000 Demonstranten in der Stadt. Im Stadtgebiet wurden diverse Haltestellenhäuschen demoliert, zwischenzeitlich wurde der gesamte Straßenbahnverkehr eingestellt ebenso die Linie U5, die teilweise oberirdisch verläuft.

Bereits in der Nacht zum Mittwoch wurden im Westend in der Myliusstraße vier Pkw, darunter zwei BMW und zwei Audi, durch bislang unbekannte Täter in Brand gesetzt. Die Brandanschläge stehen vermutlich im Zusammenhang mit Blockupy. Ein Anwohner hatte um 23.20 Uhr die Polizei alarmiert, nachdem er Knall-Geräusche gehört und mehrere vermummte Personen in Richtung Grüneburgpark flüchten sah. Die brennenden Fahrzeugen wurden durch die Feuerwehr gelöscht. An weiteren drei geparkten Autos (VW, BMW, Audi), sowie an einer Immobilienfirma wurden die Scheiben eingeschlagen. Der Sachschaden wird auf mehrere 10 000 Euro geschätzt. Indes wurden in der Feldbergstraße selbstgefertigte "Krähenfüße" auf der Straße verteilt, die die Reifen zweier Streifenwagen beschädigten.

Am Nachmittag ist eine Großdemo auf dem Römerberg geplant, unter anderem sollen dort Sahra Wagenknecht und Naomi Klein sprechen. Es ist zu hoffen, dass sich die Blockupy-Verantwortlichen dann klar von den Gewalttaten distanzieren - und die inhaltliche Debatte wieder die Hoheit gewinnt.

>> Dieser Artikel wird laufend aktualisiert. Für einen Einblick in die Arbeit unserer Reporter vor Ort folgen Sie twitter.com/journalffm

>> Alle Artikel zum Thema Blockupy
 
18. März 2015, 09.11 Uhr
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