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Aus Spaß wird Ernst

Das Album kommt erst am 20. Juni in die Läden, von daher wussten die Konzertbesucher in der Batschkapp gestern nicht wirklich, was sie bei Angst vor Clowns erwartete. Deutlich wurde im Vorfeld dieser Premiere nur zum Ausdruck gebracht: da ist Gerd Knebel zwar der Sänger, aber mit Comedy hat das nichts zu tun. Und so kam ein bunt gemischten Völkchen aus Badesalz-, Flatsch!- und Harmful-Fans. Denn Gitarre bei den Clowns spielt Aren Emirze - eine spannende Konstellation.


Im direkten Vergleich mit den aufgelösten Groben Junggesellen, die ja auch auf Flatsch!-Klassiker zurückgriffen, geht´s bei Angst vor Clowns lauter, härter, ja brachialer zu. Was für Musik spielt das Quartett? Gute Frage, nächste Frage. Denn sie ist auf den Punkt nicht zu beantworten. Rock steht auf der Myspace-Seite. Ein Song heißt bezeichnenderweise "Metal Bub". Also Happy Metal? Wofür steht Harmful bei den Fans? Für einen musikalisch hoffnungsvollen Bastard aus Heavy, Alternative und Noise. Die Elemente finden sich allemal auch im Sound von Angst vor Clowns, in dem das Schlagzeug kompromisslos voranprescht, der Bass fette Akzente setzt und die Gitarre schroff und schrill Riffs rauspowert und brät ohne Ende.


Knebels Gesang - wie schon bei Flatsch! - keift, kreischt, beißt und das mitunter in einer Schärfe, die schmerzt. Ein so in Deutschland einmaliges Organ und emotional so extrem wie einst - Gott hab ihn selig - Heiner Pudelko bei den legendären Interzone. Mit den Songtexten sollte man sich in aller Ruhe beschäftigen, wenn man das Album vorliegen hat, so sie denn im Booklet abgedruckt sind. Denn die offenbaren einen ganz besonderen Blick der Band (Knebels) auf unser Dasein und unsere Welt. Und der ist ganz sicher nicht witzig, bestenfalls schwarzhumorig, auch bitter und ganz sicher böse. Merke: Der Wahnsinn lauert immer und überall, nicht nur in Stücken wie "Doctor Kommte Bei", "Der Verrückte" oder im "Bügellied", dem Beinahe-Schon-Hit.


Tatsächlich zeigten sich nicht weniger Batschkapp-Besucher begeistert vom aggressiven, aber eben nicht hirnlosen Set der Clowns. Und auch die andere Badesalz-Hälfte Henni Nachtsheim, musikalisch selber ganz woanders zu Hause, zog den Hut und war mehr als überrascht von der Energie, die da von der Rampe kam.


Foto © Kinsler

 
23. Mai 2008, 13.26 Uhr
detlef kinsler
 
 
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