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Wiederauferstehung aus Mauritius
Ein Dodo fürs Senckenberg
100 Jahre nach seiner Entdeckung durch den Menschen war der flugunfähige Dodo bereits ausgestorben. Ab dem kommenden Wochenende bekommt eine Lebendrekonstruktion des Vogels einen Platz im Senckenberg Museum.
„Wenn man sich mit dem Dodo befasst, geht man wie auf eine Zeitreise“, sagt Hildegard Enting, zoologische Präparatorin im Senckenberg Museum. Vor 20 Jahren stieß sie im Buch „Extinct Birds“ von Errol Fuller auf viele unterschiedliche Dodo-Zeichnungen und die Faszination ließ sie bis heute nicht mehr los. Paten des im Senckenberg Museum ausgestellten Dodo-Skeletts zeigten sich interessiert an einer Rekonstruktion und Enting wurde gefragt, ob sie Lust darauf hätte: „Als Dodo-Fan war ich da direkt Feuer und Flamme“. 2015 fanden erste Gespräche statt, 2016 erschien eine wichtige wissenschaftliche Arbeit zum Dodo, auf die wollte Enting warten bis sie ihre Arbeit beginnt.
1598 entdeckten Seefahrer den Dodo auf Mauritius. Sie jagten die Dodos, aßen sie und brachten sie in ihre Heimat als Geschenk für Königshäuser. 100 Jahre später war der Dodo bereits ausgestorben, vom Menschen ausgerottet. Doch er verschwand nicht aus den Köpfen: Bis heute ziert er das Wappen von Mauritius und erlangte durch seine Darstellung in Alice im Wunderland große Bekanntheit. Es blieben einige wenige authentische Zeichnungen und Beschreibungen, die das Gefieder zeigten, den spitz auslaufenden Schnabel und die kräftigen Beine des flugunfähigen Vogels.
„Es gab einige sehr verlässliche Abbildungen, es waren gut gemachte Zeichnungen“, sagt Enting. Sie fasste alles zusammen, was sie finden konnte und für glaubwürdig hielt, und modellierte dann mit unterschiedlichen Materialien. Ein künstliches Skelett und Muskeln entstanden, für Kopf und Fuß stand Enting der Gipsabdruck eines zum Teil mumifizierten Exemplars aus Oxford zur Verfügung. Zudem orientierte sie sich an lebenden Vögeln und schaute sich ihr Gefieder genau an. Am Ende hatte sie einen nackten Vogel, den sie an den Präparator Marco Fischer weitergab, der den Dodo mit Federn des Ohrfasanen ausstattete. „Federn tragen dick auf, es war dann nochmal sehr spannend den Dodo befiedert zu sehen“, sagt Enting.
Enting schließt nicht aus, dass neue Erkenntnisse ihre Dodo-Lebendrekonstruktion noch einmal ein wenig verändern könnten, grundsätzlich sei sie aber erstmal sehr zufrieden, auch wenn sie sich von einigen blumigen Vorstellungen hätte verabschieden müssen. „Ich mag den Dodo, ich schaue ihn mir gerne an. Er hat einfach so einen unerklärlichen Charme, der uns nochmal deutlich machen sollte, wie wichtig die Natur ist.“, sagt sie. Ab diesem Wochenende kann die Dodo-Lebendskonstruktion von Hildegard Enting im Senckenburg Museum aus der Nähe betrachtet werden.
So sieht der Dodo von Innen aus. Quelle: Senckenberg Museum
1598 entdeckten Seefahrer den Dodo auf Mauritius. Sie jagten die Dodos, aßen sie und brachten sie in ihre Heimat als Geschenk für Königshäuser. 100 Jahre später war der Dodo bereits ausgestorben, vom Menschen ausgerottet. Doch er verschwand nicht aus den Köpfen: Bis heute ziert er das Wappen von Mauritius und erlangte durch seine Darstellung in Alice im Wunderland große Bekanntheit. Es blieben einige wenige authentische Zeichnungen und Beschreibungen, die das Gefieder zeigten, den spitz auslaufenden Schnabel und die kräftigen Beine des flugunfähigen Vogels.
„Es gab einige sehr verlässliche Abbildungen, es waren gut gemachte Zeichnungen“, sagt Enting. Sie fasste alles zusammen, was sie finden konnte und für glaubwürdig hielt, und modellierte dann mit unterschiedlichen Materialien. Ein künstliches Skelett und Muskeln entstanden, für Kopf und Fuß stand Enting der Gipsabdruck eines zum Teil mumifizierten Exemplars aus Oxford zur Verfügung. Zudem orientierte sie sich an lebenden Vögeln und schaute sich ihr Gefieder genau an. Am Ende hatte sie einen nackten Vogel, den sie an den Präparator Marco Fischer weitergab, der den Dodo mit Federn des Ohrfasanen ausstattete. „Federn tragen dick auf, es war dann nochmal sehr spannend den Dodo befiedert zu sehen“, sagt Enting.
Enting schließt nicht aus, dass neue Erkenntnisse ihre Dodo-Lebendrekonstruktion noch einmal ein wenig verändern könnten, grundsätzlich sei sie aber erstmal sehr zufrieden, auch wenn sie sich von einigen blumigen Vorstellungen hätte verabschieden müssen. „Ich mag den Dodo, ich schaue ihn mir gerne an. Er hat einfach so einen unerklärlichen Charme, der uns nochmal deutlich machen sollte, wie wichtig die Natur ist.“, sagt sie. Ab diesem Wochenende kann die Dodo-Lebendskonstruktion von Hildegard Enting im Senckenburg Museum aus der Nähe betrachtet werden.
So sieht der Dodo von Innen aus. Quelle: Senckenberg Museum
22. Februar 2019, 12.20 Uhr
Johanna Wendel
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