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Nach 13 Jahren ist Schluss mit Siks und Knobbe

Die Stadtteilinitiative Koblenzer Straße muss schließen

Der Stadtteilinitiative Koblenzer Straße wurden die Räume gekündigt. Zum nächsten Jahr muss der gemeinnützige Verein raus. Gründe nannten die Vermieter nicht. Die Macher wollen nun das Bewusstsein für solche Orte schärfen.
Rüdiger Lang und Beatrice Wallis haben "richtig blöde Nachrichten": Sie haben die fristgerechte Kündigung für die Räume der Stadtteilinitiative Koblenzer Straße (Siks) bekommen. Das bedeutet, dass sie bis Ende dieses Jahres nach über 13 Jahren aus den Räumen in der Koblenzer Straße 9 raus müssen – Schluss ist dann auch mit den donnerstäglichen Barabenden unter dem Namen Knobbe.

Die Vermieter müssen noch nicht einmal Gründe angeben - und das tun sie auch nicht. "Das ist ein normaler Gewerbemietsvertrag", so Lang. Dennoch sei das nun überraschend gekommen. "Es gab vor fünf Jahren einen Eigentümerwechsel, doch der Mietvertrag wurde Eins zu Eins übernommen. Wir hatten schon immer die selben Mietbedingungen."

Doch gleichzeitig konnten sie sich denken, dass es eines Tage so kommen würde. Damals, als sie die Räume günstig übernahmen, sei die Situation noch eine andere gewesen. "Die Räume bekommen jetzt eine andere Wertigkeit", so Wallis. Die Gastronomie wandele sich, hin zu teureren Läden. "Das Zielpublikum für solche Läden wächst im Gallus", sagt sie. Es gäbe keinen Hinweis darauf, dass es an der Miete liegt. "Wir haben versucht mit den Vermietern ins Gespräch zu kommen", sagt Lang.

Der Verein, der aus 20 Mitgliedern besteht, hat schlicht und einfach eine Botschaft an ihr Ladenfenster geschrieben. Weder verbittert, noch überrascht scheinen sie zu sein. Auf dem Fenster steht, dass die GbR Petri die Räume zum 31.12.2017 gekündigt hat. Der Verein bedankt sich für die jahrelange Zusammenarbeit. Doch sie schreiben auch: "Deshalb wird es im nächsten Jahr hier keine Straßenfeste, Barabende, Ausstellungen, Konzerte, Fahrradreparaturen, Repaircafés, etc. mehr geben!" Die Liste der Angebote im Siks ist lang. Die Schwelle, daran teilzunehmen, niedrig.





Die Preise für Getränke beim Barabend zum Beispiel sind bewusst niedrig gehalten. "Damit auch die Kids aus dem Gallus daran teilnehmen können", sagt Wallis. Sie wollten schon immer die unterschiedlichsten Leute zusammenbringen."Wir sind immer stolz darauf gewesen, dass wir uns selber tragen konnten", sagt Lang. Der Verlust der Räume, stelle nicht nur einen Verlust für den Verein dar. Er habe bereits schon viel Bestürzung bei den Gästen und Freunden des Vereins ausgelöst. Doch bei den Betreibern scheint ein bisschen die Luft raus zu sein. Ob sie sich neue Räume suchen würden? Oder Aktionen planen? "Wir müssen ausloten, ob die Energie noch da ist, etwas Neues zu machen", sagt Lang. Schließlich seien alle Vollzeitbeschäftigte.

Viel wichtiger sei es ihnen, ein Bewusstsein bei den Städtern dafür zu schärfen, dass solche Räume nicht selbstverständlich sind und immer mehr bedroht werden. Sie wollen deutlich machen, was für eine Bedeutung solche Räume für das Leben in der Stadt haben. Deswegen wünschen sie sich auch, dass ihre Besucher ihnen erzählen, was ihnen das Siks bedeutet und was sie hier erlebt haben. "Diese Stimmen interessieren uns", sagt Lang. "Wir wünschen uns, dass ein Bewusstsein für die Wertigkeit solcher Räume dazu führt, dass andere aktiv werden."

Das Journal Frankfurt hat Alexis und Patrick Petri von der GbR Petri mehrfach um eine Stellungnahme gebeten. Bislang erfolglos.
 
24. Mai 2017, 11.33 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
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