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Liebe ist...
... wenn die - Verzeihung - geldgeilen Witwen lange verstorbener Stars dafür sorgen, dass sich die Liebsten vor Scham doch noch im Grabe herum drehen. Die Gazetten sind voll davon, man kann sich dem Hype überhaupt nicht entziehen. Denn mit "Love" ist mal wieder ein neues(?) Beatles-Album auf dem Markt, das - natürlich - den Segen von Paul McCartney und Ringo Starr, den Überlebenden der Fab Four, hat. Weil sie genauso kräftig mitkassieren wie George Harrisons Ex Olivia oder die schon immer allseits beliebte Yoko Ono Lennon. Zum x-ten Male remastered und nun auch noch re-worked hat sich nicht nur Beatles-Alt-Produzent George Martin, dem sein Ruhm den Sir einbrachte, sondern auch noch dessen Sohn Giles als Meister der Protools an den alten Songs vergriffen, neue Spuren dazu gemixt, Songs ineinander verwoben zu Pseudo-Medleys, und hier und da noch in die Trickkiste gegriffen. Wozu? Die Songs hatten wie sie waren, Charme. Und Sir George sollte am Besten wissen, was er damals in den Sechzigern mit der damals zur Verfügung stehenden Technik für eine Leistung erbracht hat. Denn das Ergebnis, das er erzielte, schaffen Produzenten heutzutage mit allen Computern der Welt nicht. Dieser Charme ist nun flöten - zugunst von knapp 80 Minuten, die jeden Highend-Freund begeistern dürften, aber wirkliche Beatles-Fans eher verstören hinterlassen, es sei denn sie sind aus lauter Nostalgie auf beiden Ohren taub. Das Ganze klingt jetzt irgendwie wie ein grell-bunt aufgemotztes Musical. Das hat The Whos "Tommy" auch nicht gut getan. Ein Blick ins Booklet der CD bringt Aufklärung. Denn "Love", ganz sicher wieder eine Nummer 1 weltweit, ist gleichzeitig auch Soundtrack für ein Programm des Cirque du Soleil. Somit sind die Beatles - John Lennon hätte sich wahrscheinlich dagegen gewehrt - in Las Vegas angekommen. Das hat Elvis schon nicht gut getan.
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22. November 2006, 00.00 Uhr
red
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