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Foto: Nicole Nadine Seliger
Foto: Nicole Nadine Seliger

Fichte für den Frankfurter Weihnachtsmarkt

Baum-Casting im Sauerland

Alle Jahre wieder sucht die Stadt Frankfurt den perfekten Baum für den Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg - und veranstaltet dafür eine Art Casting. Nach einem kurzen Schreckmoment steht der diesjährige Sieger fest: Eine Fichte aus Schmallenberg.
Die Anforderungen an den Baum sind groß: Mindestens 30 Meter soll er hoch sein, gerade gewachsen, nicht zu üppig (aber auch nicht zu dürr), den richtigen Durchmesser haben und, ganz wichtig, in der Nähe einer Straße stehen. „Wir haben schon wunderschöne Bäume mitten im Wald gesehen, die konnten wir aber nicht fällen und abtransportieren“, erzählt Thomas Feda, Chef der Tourismus und Congress GmbH Frankfurt. Es ist seit Jahren Tradition, dass eine Urlaubsregion aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz den Weihnachtsbaum für den Römerberg stellt. Für dieses Jahr hat sich das kleine Örtchen Schmallenberg aus dem Sauerland beworben – und so machte sich Feda mit einer Delegation aus Frankfurter Journalisten auf den Weg, um die beiden Baum-Kandidaten in der Nähe vom Wintersportort Winterberg persönlich zu begutachten.





Mit 20.000 Hektar Wald liegt Schmallenberg mit seinen 83 Ortsteilen in einem echten Weihnachtsbaum-Eldorado: Als weltweit größter Christbaumlieferant werden im Sauerland jährlich stolze 36 Millionen Bäume aufgezogen. Viele Fichten, aber auch Nobilis- und Nordmanntannen. Trotzdem hat Schmallenbergs Förster Siegfried Hunker etwa dreieinhalb Monate nach den passenden Kandidaten gesucht, die Anforderungen waren ja hoch. Auch die Einwohner durften Vorschläge einreichen. Denn es geht ja um viel mehr als den Baum selbst. Es geht auch um Prestige, das beliebte Fotomotiv vor dem Römer zu stellen. Zudem darf die ausgewählte Gegend auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt einen Stand direkt vorm Römer aufstellen und für sich als Touristenziel werben. Kostenfrei, denn im Gegenzug spendet die Region den Weihnachtsbaum an Frankfurt und übernimmt die Kosten fürs Fällen und Abtransportieren.

Muss ein Ersatzbaum ran?
Kandidat eins im Ortsteil Bödefeld sorgte für Ernüchterung bei der kleinen Reisegruppe. Zu schmal der Stamm, zu dünn das Geäst und dazu war die Fichte nur 28 Meter hoch. Sollten sich etwa die Vorfälle aus einem Jahr wiederholen, das als "Katastrophe" in die Frankfurter Weihnachtsbaum-Geschichte einging? Damals musste Feda unverrichteter Dinge zurück nach Frankfurt fahren und einen kleineren Ersatzbaum aus dem Stadtwald besorgen. „Jetzt bin ich auch etwas nervös“, gab Feda auf der 20 Kilometer langen Strecke zu Baum-Kandidat zwei im Ortsteil Fleckenberg zu. Doch völlig unbegründet: Das zweite Exemplar, direkt am Latropbach und einem Waldweg gelegen, überzeugte alle Anwesenden und wurde einstimmig zum Gewinner des Tages kürt.





Dicht gewachsen, mit einem Stammdurchmesser von 85 bis 90 Zentimeter und einer Höhe von 33 Metern hat die 124 Jahre alte Rotfichte ein echtes Gardemaß. „Der könnte sogar größer als der Römer sein“, überlegte Feda. Den eindeutigen Sieger hat Förster Hunker nur durch einen Zufall entdeckt. Wegen einer Baumkrankheit an benachbarten Eschen war er in dem Waldstück unterwegs, als er die hohe Fichte sah. „Das isser“, habe er sofort gewusst.



Thomas Feda mit Förster Siegfried Hunker und Hotellier Peter Julius, der den Kontakt zu Feda herstellte (v.l.n.r.)

Anfang November wird sich die etwa 8,5 bis 9 Tonnen schwere Fichte auf einem 40-Tonnen-Tieflader auf den Weg nach Frankfurt machen. Dafür wird eigens der Waldweg in Fleckenberg für ein paar Stunden gesperrt. Ihren großen Tag feiert sie dann bei der feierlichen Eröffnung des Weihnachtsmarkts am 27. November, wenn sie in voller Pracht auf dem Römerberg steht, geschmückt mit 500 roten Schleifen und bis zu 6.000 LED-Lichtern – und vier Wochen lang auf zahllosen Selfies und Fotos von Millionen Besuchern festgehalten wird.
 
11. Oktober 2017, 07.00 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
Fotogalerie:
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