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Der Freund Hessens

Der Dalai Lama zu Gast in der Goethe-Universität

Am Montag war der Dalai Lama „als Freund Hessens“ zu Gast in der Goethe Universität in Frankfurt. Dort plädierte er in einem Vortrag für moralische Werte, sprach über seine Meinung zu den Deutschen und über seine Vorbilder.
„Liebe Brüder und Schwestern“, begrüßte der Dalai Lama seine Zuhörer, „Ich spreche hier zu ihnen auf einer menschlichen Ebene, denn wir alle sind gleich.“ Genau 200 geladene Gäste durften am Montagnachmittag in der Goethe-Universität Zuhörer des Dalai Lamas werden. Der tibetische geistliche Führer des Buddhismus hielt im Campus Bockenheim einen Vortrag über „Leadership and Values“.

Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatte den Dalai Lama nach Hessen eingeladen. Das geistige Oberhaupt der Tibeter führt eine freundschaftliche Beziehung mit seinem Vorgänger Roland Koch (CDU) und wurde von diesem auch oft nach Hessen eingeladen. Bouffier tut es seinem Vorgänger jetzt also gleich.

Der Dalai Lama plädierte für mehr moralische und ethische Werte, welche in der Erziehung und Bildung vermittelt werden sollen. „Ich freue mich hier an dieser Universität zu stehen, die einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Werte haben kann, wenn sie moralische Werte mit in die Bildung einfließen lässt.“ Der Dalai Lama begegnete den Zuhörern als Gleichgestellter, wie er selbst betonte. Auch er verspüre manchmal Ärger, wie jeder Mensch, aber er versuche ihn zu reduzieren, um „peace of mind“, also seinen Seelenfrieden zu finden. Er berichtete außerdem von einer Begegnung mit einem Deutschen, der behauptete, dass moralische Werte immer an eine religiöse Basis gebunden seien. Über diese Frage dachte der Dalai Lama nach und erzählte, dass es durch die vielen Religionen so niemals universelle Werte geben könne. Und was sei mit den Ungläubigen? Werte, so seine Antwort, bestimmten auch Diskussion und Dialoge. Beispiel Indien: dort gebe es zwar viele gläubige Menschen, jedoch in auch viel Korruption. Werte gingen nicht immer mit Glauben einher.

„Das Bild, was ich vom Deutschen habe, ist das eines Hartarbeitenden“, so der Dalai Lama. „Ich bewundere diese Nation. Wie sie ein ganzes Land nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Asche wiederaufgebaut haben und ohne ein Zeichen von Abscheu oder Rachelust den amerikanischen Präsidenten Obama in Strömen in Berlin begrüßten. Sie üben sich in Vergebung.“

Rolf von Dick, Prodekan des Fachbereichs Psychologie und Sportwissenschaften, moderierte das Treffen und wollte wissen, wer den Dalai Lama, der für viele ein Vorbild ist, inspiriere. Dieser wies darauf hin, dass es schwer sei, sich nur eine Person als Vorbild zu nehmen und nannte eine Reihe von Leuten: Mahatma Ghandi, Nelson Mandela und Bischof Tutu.

Auf die Frage, ob wir denn nun Führung benötigen, antwortete der Dalai Lama: „Man kann eine Nation nicht verwaisen, sie braucht eine Art Führung. Ich glaube, das demokratische System ist da am besten. Die Welt gehört der Menschheit nicht den Königen oder geistlichen Führern.“ Den anwesenden Studenten, der jungen Generation, gab er den Rat, nicht immer auf die Alten zu hören, sondern mit offenen Augen und analytischem Denken, aber auch viel Geduld durch das Leben zu gehen, um es zu verändern.

Siehe auch: Schöne Worte gibt es auch beim Papst
 
23. August 2011, 09.01 Uhr
Greta Zicari
 
 
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