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Welt-Aids-Tag: Das passiert in Frankfurt

"Unhörbar Unsichtbar Undenkbar Unsagbar", so lautet das Motto des diesjährigen
Welt-Aids-Tages am 1. Dezember. Auch in Frankfurt gibt es eine Reihe von Veranstaltungen. Die Aids- Hilfe wird zusammen mit Schülerinnen und Schülern ab 14 Jahren, prominenten Mitstreitern und vielen ehrenamtlichen Helfern zwischen 10 und 17.30 Uhr auf der Zeil Spenden sammeln. Es soll um Solidarität der von Aids betroffenen Menschen und der Arbeit der Aids- Hilfe geworben werden.


Die Aids- Hilfe finanziert sich zum großen Teil aus Spendengeldern. Wie jedes Jahr werden sie mit der Kampagne "Bärenstark für die Aids-Hilfe" gesammelt. Seit 1997 werden Solidaritätsbärchen für sechs Euro das Stück verkauft, davon gehen 3,50 Euro an die Aidshilfe. Erhältlich sind die Bärchen am Stand der Aids-Hilfe im Hauptbahnhof oder am Infostand in der Innenstadt.


Am Abend des 1. Dezembers wird ab 18 Uhr in der Paulskirche zu einem Festakt geladen.
Anschließend soll es einen Trauermarsch zum Aids- Memorial an der St. Peterskirche geben. Dort werden, zum Gedenken an die 56 in diesem Jahr an Aids gestorbenen Frankfurter erinnert werden. Zum Zeichen dafür, soll für jeden Verstorbenen ein Eisennagel in die Wand des Memorials eingelassen werden. Über 1000 Nägel befinden sich dort schon (Foto).


Auch das Kinopolis im Main-Taunus-Zentrum trägt seinen Teil zum Welt-Aids-Tag bei.
Am 1. und 2. Dezember, um 20.15 und 22.15 Uhr wird dort die Comedy-Fernsehserie "Queer as folk" ausgestrahlt, die vom Alltag homosexueller Menschen handelt.


Hintergrund


Wie hat sich das HI-Virus ausgebreitet?


Der Ursprung von HIV wird in Afrika vermutet. Eine Theorie besagt, dass Affen den Virus auf die Menschen übertragen hätten und er durch Seeleute in die westlichen Industriestaaten kam.


Die Aids-Hilfe Frankfurt


Die Aidshilfe Frankfurt hat sich vor zwanzig Jahren gegründet. Hauptzielgruppe waren damals vor allem Homosexuelle und Drogenabhängige. Sie gehörten zu den Hauptbetroffenen. Mittlerweile ist die Krankheit auch unter Heterosexuellen verbreitet. Die Infektionszahlen, auch in Hessen, steigen wieder. Laut Christian Sätzepfand vom Vorstand der Aidshilfe liegt das unter anderem auch daran, dass sich der Umgang mit der Krankheit normalisiert habe. Der medizinische Fortschritt schaffe das Gefühl von Sicherheit.


Wie hilft man den Betroffenen?


In Frankfurt hat man mittlerweile viele Möglichkeiten Aids zu behandeln. In der Infektionsstation im Haus 68 A der Uniklinik kümmert man sich um die Patienten und entwickelt auch neue Therapieformen (siehe auch das Porträt über den Aidsforscher Schlomo Staczewski in JOURNAL 23/06). Viele von ihnen leiden, außer ihrer Krankheit, auch unter sozialer Vereinsamung. Auch daran wird im Haus 68 gearbeitet: Jeden Montag wird zum Beispiel den Patienten ein Drei-Gänge-Menü von ehrenamtlichen Köchen zubereitet.


Drogenabhängige sind nach wie stark gefährdet, unter ihnen verbreitet sich Aids vor allem durch den Tausch von Spritzen. Die Aidshilfe betreibt in der Mainzer Landstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs das La Strada, ein Drogenhilfszentrum, in dem die Süchtigen sich mit frischen Spritzen versorgen und im Druckraum die Drogen konsumieren können.


KISS, die KrisenInterventionsStelle für Stricher, ist eine Anlaufstelle für männliche Prostituierte. Sie werden dort beraten und bekommen medizinische- wie auch psychische Hilfe. Ziel des KISS: den Klienten mit der Zeit zu einem geregelten Leben zu verhelfen.


Neben diesen drei Einrichtungen engagiert sich die Aidshile in vielen Bereichen der Stadt, zum Beispiel betreibt sie auch das Café Switchboard, einem Café für Schwule, in dem auch Mitte Dezember ein Infoladen eröffnet werden soll.


Christian Sätzepfand sagt: "So zynisch es sich anhört: Wenn man Aids hat, dann am Besten in Frankfurt."

Text: Rachel Gerczikow, Foto: Nils Bremer

 
30. November 2006, 00.00 Uhr
red
 
 
Fotogalerie:
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