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Nicht das Gelbe vom Ei
Dafür, das es das einzige Konzert dieser Art von Gelb in Deutschland war, war der Besuch eher ernüchternd. Da hätten gut noch mal so viele Leute in den Club gepasst. Und auch auf die Bühne. Denn der Gospelchor (da denkt man halt immer an Gedrängel um den Alter oder so) war gerade mal sechsköpfig, wobei einer der drei Männer auch öfters mal hintern Flügel verschwand, den man aber kaum hörte, wie überhaupt der Sound eine Katastrophe war. Man hörte was von kurzfristig in Amsterdam eingesrpungenen Soundmann, der eigentlich sonst nur Theater mixt und von den vielen Instrumenten und Stimmen überfordert war. Der Hausmixer, der den Raum und die Anlage kennt, war vor Ort, durchte aber nicht ran. Selber schuld.
Trotzdem war das Gros der Fans, viele eingefleischte Gelb-Fans, fast frenetisch in der Reaktion auf Howes jüngstes Projekt. So spannend war´s aber unterm Strich doch nicht, eher langweilig. denn irgendwann mag man die sonore Stimme mit dem Sprechgesang-Duktus eines Lou reed (und mit ähnlicher Färbung) nicht mehr hören. Und auch die Gospelstimmen erstrahlten nicht wirklich in himmlichem Glanze. Dazu ein eher oft blueslastiges, manchmal country-folkiges Backing aus Schlagzeug und zwei Gitarren (mitunter auch mit einer Pedal Steel Guitar), das nicht wirklich für Dynamik sorgten und dem auch das Fundament eines sattes Basses fehlte. Als Zugabe gab´s dann noch was Schräges, was manch einer im Publikum lustig fand, aber für einen Led Zeppelin-Fan ein absolutes No go war: denn die Version von "Immigrant Song" war einfach grottenschlecht und selbst alle sieben Stimmen zusammen konnten einem Robert Plant nicht das Wasser reichen.
TEXT/FOTO: DETLEF KINSLER
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