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Foto: picture alliance/Andreas Arnold/dpa
Foto: picture alliance/Andreas Arnold/dpa

Hanau: Demonstrationen und Mahnwachen

Cem Özdemir: „Sie waren keine Fremden“

Am Wochenende gingen in ganz Deutschland Menschen auf die Straße, um der Opfer von Hanau zu gedenken und gegen rechten Terror zu demonstrieren. In der Mainzer Fastnacht wurde in einer Büttenrede an ein demokratisches Denken appelliert.
Vier Tage ist es her, dass der mutmaßliche Attentäter von Hanau, der 43-jährige Tobias R., neun Menschen mit ausländischen Wurzeln aus augenscheinlich rassistischen Gründen erschoss. Am Wochenende zeigten Tausende Menschen deutschlandweit ihre Solidarität mit den Opfern und demonstrierten unter anderem in Hanau, Marburg, Hamburg, Bremen und Wolfsburg gegen rechten Terror und für demokratische Werte. Allein in Hanau gingen am vergangenen Samstag laut Polizei rund 6000 Menschen auf die Straße; am Sonntag waren bei einer weiteren Demonstration 10 000 Menschen anwesend. In Marburg hielten etwa 4500 Demonstrierende am Samstag eine Mahnwache ab.

Die Samstags-Demonstration begann in Hanau auf dem Freiheitsplatz mit einer Auftaktkundgebung: Nazim Turan vom internationalen Kulturzentrum in Hanau sagte in seinem Redebeitrag, dass Rassismus ein System sei und seine Struktur habe. „Wir Migranten wollen uns endlich in unserer Heimat, und das ist Deutschland, sicher fühlen“, sagte Turan. In einem weiteren Redebeitrag wurden die Namen der Opfer vorgelesen, welche die Demonstrierenden wiederholten. Auch der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) besuchte Hanau am vergangenen Wochenende, um mit den Familien und Angehörigen der Opfer zu trauern. „Sie waren keine Fremden, sie waren Töchter und Söhne, Freunde, Nachbarn, Kollegen, unsere Mitbürger“, schrieb Özdemir auf Twitter. In der Nähe eines der Tatorte legte der Grünen-Politiker einen Kranz für die Opfer nieder. In Marburg führte Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) die Demonstration durch die Stadt. „Dieser Anschlag gilt nicht uns allen, aber er betrifft uns alle“, sagte das Stadtoberhaupt.

Mainz: Büttenrede gegen Rassismus

Auch bei der Fastnachtssitzung „Mainz bleibt Mainz“ bezog Andreas Schmitt, der „Obermessdiener am Hohen Dom zu Mainz“, in seiner Büttenrede Position für mehr Demokratieverständnis und gegen rassistische Politik. Dabei nahm er auch deutlich Bezug auf Deutschlands nationalsozialistische Vergangenheit: „Die Demokratie, die werden wir schützen. Eure Gesinnung wird euch nix nützen. Unsere Kinder werden nicht mehr für euch erfrieren, auf keinem Schlachtfeld für euch krepieren. Und auch nicht kämpfen bis zuletzt, während ihr euch in den Führerbunker setzt.“ Mainz sei weltoffen und lasse sich nicht die Freiheit nehmen. „Solltet ihr für jedes Nazi-Opfer eine Schweigeminute gestalten, müsstet ihr für 38 Jahre eure Schandmäuler halten. Es war millionenfacher Völkermord ihr braunen Wichte und kein Vogelschiss der deutschen Geschichte“, trug Schmitt dem Fastnachts-Publikum vor. Die Morde von Hanau, die Schüsse auf die Synagoge in Halle, ob Juden, Christen, Muslime seien ein Angriff auf alle gewesen. Er schloss seine Rede mit den Worten: „Dieses Land werdet ihr niemals regieren.“
 
24. Februar 2020, 12.40 Uhr
jwe
 
 
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