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Foto: Adobe Stock/Oatawa
Foto: Adobe Stock/Oatawa

Beratungsstelle Frauennotruf

Tipps für sicheres Online-Dating

Nicht erst seit Corona erleben Dating-Plattformen einen regelrechten Boom. Doch nicht immer geht das digitale Kennenlernen positiv aus. Pia Barth, seit August 2019 Beraterin bei der Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt, gibt Tipps für sicheres Online-Dating.
JOURNAL FRANKFURT: Frau Barth, das Thema Online-Dating spielt eine immer größer werdende Rolle für Singles auf der Partnersuche. Was geben Sie Frauen für Tipps, bevor sie online auf die Suche gehen?
Schon bei der Auswahl der richtigen Dating-App sollten Frauen differenzieren und sich vor allem die Sicherheitskonzepte der einzelnen Anbieter genau anschauen. Wichtig ist auch, sehr vorsichtig mit den eigenen Daten umzugehen. Die eigene Adresse und der ganze Name sollten erst einmal nicht preisgegeben werden. Die meisten Online-Plattformen bieten die Möglichkeit, zunächst anonym über die Plattform zu chatten, sodass man die Handynummern nicht austauschen muss. Ansonsten gilt natürlich dabei Spaß zu haben, aber auch auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Wenn ein Kontakt nicht gut passt, dann ist es überhaupt nicht unhöflich diesen abzubrechen.

Was sollten Frauen vor einem ersten persönlichen Treffen beachten?
Vor einem Treffen sollte man für sich selbst prüfen, welche Vorstellung man von seinem Date hat und sich dabei in Erinnerung rufen, dass das eine fremde Person ist, mit der man sich trifft. Häufig entsteht der Eindruck, dass man seinen Gegenüber kennt und diesem vertraut, wenn man längere Zeit gechattet hat. Dieser erste Eindruck kann aber auch ausgenutzt werden. Generell empfiehlt sich, einen öffentlichen Ort für ein erstes Date auszuwählen. Noch wichtiger ist es, darauf zu achten, dass man selbstständig hin- und wieder zurückkommen kann. Man sollte sich nicht von dem Mann abholen lassen oder davon abhängig sein, dass dieser einen wieder nach Hause fährt. Dadurch kann man das Date eigeständig beenden, wenn man das Gefühl hat, dass man keine Lust mehr hat oder sogar die Notbremse ziehen muss. Empfehlenswert ist auch, eine bekannte Person im Vorfeld über das Treffen zu informieren und diese im Zweifelsfall kontaktieren zu können, wenn man Unterstützung benötigt.

In wie vielen Fällen haben sich Frauen bei Ihnen gemeldet, die von negativen Erfahrungen im Zuge des Online-Datings berichtet haben?
Im vergangene Jahr waren es fünf Fälle. In diesem Jahr liegen wir mittlerweile bei zehn. Das klingt erst einmal nicht viel. Wir haben uns aber dazu entschieden dieses Thema anzusprechen, da die Vorkommnisse zunehmen. Wir haben festgestellt, dass die Frauen, die negative Erfahrungen mit Online-Dates gemacht haben, sich sehr stark selbst Schuld an Übergriffen gegeben haben. Sie denken häufig, da sie sich auf das Date und den Mann eingelassen haben, würden sie auch die Verantwortung für einen Übergriff tragen. Uns ist es wichtig zu betonen, dass das nicht so ist. Schuld an einem Übergriff hat immer der Angreifer.

Wie sollte man reagieren, wenn man online belästigt wurde?
Wenn man verbal belästigt wurde oder sogar unaufgefordert Nacktbilder zugeschickt bekommen hat, sollte man in erster Linie den Kontakt blockieren. Keinen Sinn macht es hingegen, sich auf Diskussionen mit den Männern einzulassen, da diese ja in erster Linie eine Reaktion provozieren wollen. Man kann auf den meisten Plattformen übergriffiges Verhalten auch melden. Darüber hinaus kann man einen Screenshot von unaufgeforderten Nacktbildern machen und den Täter anzeigen, da es sich dabei um eine Straftat handelt.

Was können Frauen tun, wenn sie Opfer eines sexuellen Übergriffs wurden?
Wenn es zu einem Angriff gekommen ist, sollte die betroffene Frau schauen, ob sie Unterstützung benötigt, um mit der Situation umzugehen. Gerade nach einer Vergewaltigung empfehlen wir immer, auf die Soforthilfe nach Vergewaltigung zurückzugreifen. Als Soforthilfe zählt in erster Linie die medizinische Versorgung in einem Krankenhaus, um abzuklären, ob es Verletzungen oder Infektionen mit Krankheiten gegeben hat. Bei der Soforthilfe kann auch eine vertrauliche Spurensicherung vorgenommen werden, um Beweismaterial zu sichern, ohne dass die Polizei bereits involviert sein muss. Dadurch hat die betroffene Frau Zeit zu überlegen, ob sie den Angriff zur Anzeige bringen möchte oder nicht. Ansonsten geht jede Frau anders mit solchen Erfahrungen um. Einige suchen danach psychosoziale Unterstützung. Bei uns im Frauennotruf lassen sich aber auch juristische Möglichkeiten besprechen. Wichtig ist es generell, dass von Gewalt betroffene Frauen mit dem Erlebten nicht alleine bleiben müssen. Egal ob sie erstmal mit uns, Freunden oder Familienangehörigen sprechen.

>> Die Beratungsstelle Frauennotruf ist montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr unter der Nummer 069/709494 oder per E-Mail an beratung@frauennotruf-frankfurt.de erreichbar. Auf der Webseite gibt es zudem weitere Tipps, Adressen und Handlungsleitfäden für Personen, die von sexueller Belästigung oder Übergriffen betroffen sind. Die Soforthilfe wird in Frankfurt von acht großen Kliniken angeboten. Alle weiterführenden Informationen finden Sie auf der Webseite der Soforthilfe.
 
11. November 2021, 12.14 Uhr
Margaux Adam
 
Margaux Adam
Jahrgang 1991, Studium der Literaturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Februar 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Margaux Adam >>
 
 
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