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Nightout in Frankfurt
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Zwischen Sachsenhausen und der EZB
 

Zwischen Sachsenhausen und der EZB

Patrick9000 lässt sich so einfach nicht blockupieren. Zwar schimpfte er darüber, dass Sachsenhausens Bankautomaten verrammelt waren, fand aber allen Widrigkeiten zum Trotz den Weg zu Aetschys Abschiedssause ins Orange Peel, zu Shaban & Käptn Peng in Das Bett und zur Moonhakeparty mit Paul & Elisabeth in den Yachtklub.
Die Woche war kurz und das war gut so. Länger hält man es manchmal auch in der Birne nicht aus. So kam er mir gerade recht, der Vorfeiertagsmittwoch, und ich bin schon früh durch die beiden Sicherheitsspeckringe, an der EZB vorbei, zum Orange Peel geradelt. Die Taschen voller C4. Hätte doch sein können… Angehalten wurde ich nicht, wer weiß, was die Kommunikatoren da zu tuscheln hatten. Allerdings hatte ich schon diverses dabei, zum Beispiel Plakate für die nächste Radio X-Party Anfang Juni, die ja gerne von allem Betreibern aufgehängt werden. Nun, da war ich stadtbelagerungsmäßig auch noch guter Dinge. Aber das nur am Rande.

Das Mainthing war natürlich, weltmännisch knisterndes EZB-Geld in die Umzugskollekte von Aetschy zu stapeln, Umzugkartons sind teuer, denn die kleine Garderobenmaus „geht“ nach Berlin, und feierte im Oben Peel mit seinen Freunden Abschied, und bei so ’nem coolen Typen wurde es natürlich voll bis unter die Decke. Allerdings wollte ich noch weiter, in den Yachtklub, denn die drei smarten Bumblebees, 3 nice Ladies play nice music, spielten dort eine feine Mixtur aus Sixties, Indie und French Pop auf. Schön war's, aber auch schön kalt, und so wollte ich doch dann irgendwann „heim“.

Am Donnerstag habe ich mich ein wenig durch Sachsenhausen geflucht, denn die meisten Banken dort haben einfach mal die Geldautmatenzugänge verschlossen, wegen der bösen Blockupyer, schon klar, ne. So eine Blockupy-Aktion ist ja auch ein loveparademäßiger Wirtschaftsfaktor, denn 10- bis 20-tausend Leute, die wollen ja auch irgendwo pennen, sich vermehren, essen und feiern. Und ja, man wird sich wohl diese Woche die Frage stellen müssen, ob nicht die ganzen Vorkehrungen überzogen waren und lediglich Panikmache zwecks Rechtfertigung. Als ich am Samstag durch die Stadt wollte, und mir die Demonstranten betrachtete, so ging es mir jedenfalls, dann hatte ich nicht den Eindruck, dass dieses bunte Volk auf Krawall aus war. Ein bißchen leid taten sie mir schon, die Polizisten, denn in ihrer Montur war die Sonne bestimmt noch besser zu ertragen

„Na, traust du dich mal aus Sachsenhausen raus?“, Frank „Das Bett“ Diedrich konnte sein Grinsen nicht verkneifen, als ich am Do-Abend bei ihm auftauchte, denn ich entschloß mich kurzfristig zum Konzertbesuch, Shaban & Käptn Peng, unterstützt von den Tentakeln von Delphi, standen auf dem Programm und somit später auf der Bühne, und da war ich nicht der einzige, der sich das ins Pflichtenheftchen schrieb, sondern eine große Ansammlung bunter, gut gelaunter Menschen taten es mir gleich, oder vielmehr, ich es ihnen, und es machte Spaß, dabei zu sein und zu zusehen, wie Käptn & Co die Schraube immer weiter anzogen, bis schon bald wirklich alle in Bewegung waren, liefern die Jungs doch intelligente Texte, mal elektronisch, mal handmade musizierend, mit Scheppergeschirr, Eimern und Kontrabass und nehmen sich dabei noch auf die Schippe, die sie im Handumdrehen noch verstehen draufzulegen.
Und wer das Bett kennt, kann sich vorstellen, was es bedeutet, wenn ich sage: Die Hütte war voll, kein Wunder, denn HipHop mit intelligenten Texten lässt man gerne durchs Ohr ins Herz!
Später war ich noch in der ALi, Konzert Vinyl abspielen und dabei ein paar Kaltgetränke konsumieren, schlagen im Vorübergehen und Musikgenuss wurden eins.

Am Freitag wollte ich nur in den Yachtklub, war aber vorher noch bei Radio X, weil wir einen Beitrag für die Theater- und Kultursendung Bühnenreif! vorzubereiten hatten. Auf dem Boot feierte sich Moonshake-Laiki in seinen 20sten Geburtstag, also schwang er zusammen mit DJ Konrad die schwarzen Tonträger, allerdings umrahmten sie damit auch würdevoll die beiden Liveauftritte von Paul & Elisabeth, einem Singer/Songwriter-Duo, sehr soulig und wunderschön, mit Rauchtabak und immer zwei fingerbreit im Tumbler, schon damals im Ponyhof ein Fest, nicht nur für die Ohren, und auch hier kann ich meinen Augen trauen, die bereits viel Feines sehen durften! Trotz Mistwetters war das kleine Schaukelschiff verdammt gut gefüllt, genauso kann man einen Freitagabend verleben, würdevolles Feiern mit Goldherzmenschen!

Samstags war ich ein wenig in der Stadt unterwegs, und später bei Radio X, ich hatte mit Lisa I. die abendliche x wie raus – Sendung zu bestreiten, ei, das hat ja auch alles zum Frankfurt – Chaos gepasst, The Impellers vom Bamboo – Holger konnten nicht in Studio kommen, weil die Polizei mal einen auf Polizei gemacht hat und die Combo unnötig aufhielt, des weiteren hatten wir The Magnificent Brotherhood und Les Terribles vom Moonshake – Laiki und die Schweden Immanu El, die später im Bettchen aufspielten, zu Gast im Studio, und dem Hafen2 Robert konnten wir die Bitte nach einem Telefoninterview mit der smarten Mariee Sioux auch nicht abschlagen, also alle Ohren voll zu tun.

Danach gings zum Plattensortieren, denn wir haben als Dynamic Super Soul den Clubkeller auseinandergenommen, ei, was soll ich sagen, bis um 7 Uhr haben wir aufgelegt, und ich glaube, in dieser Nacht hat der kleine Keller eine Menge neuer Freunde hinzugewonnen.
Ein Auswärtiger fragte mich, mit Blick auf einen Bembel – Aufkleber, die der Frostige ja auch überall hinpappt, warum überall auf den Aufklebern so komische Vasen draufwären, und ich erklärte ihm Sinn und Funktion eines Bembels, und hoffte somit, das Dunkel seiner Unwissenheit ein wenig erhellt zu haben. Fremde, ne

So, nun auf zu Radio X, es ist schon früh, diese Woche wird grausam lang!

Geht raus, die Nacht ist schön!
21. Mai 2012
//ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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