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Nightout in Frankfurt
 

Zuhause vs. Draussen

Immer nur Party machen kann selbst der umtriebigste Nachtschwärmer nicht. Also nutzte Patrick9000 die vergangene Woche einfach Mal zum Ausmisten. Bis Freitag jedenfalls. Dann zog er doch wieder um die Häuser.
Ab und zu macht man unter Woche abends nix. Ich muss ja auch mal an meinen Arbeitgeber denken, dem ich so gerne meine ansonsten sinnleer vor sich dahindümpelnde Zeit daherschenke, nur damit beim eigenen Vermieter nicht irgendwelche Inkassobüros Hausbesuche machen müssen. Also bin ich mal Zuhause geblieben und hab‘ den Fellwesenkater bespielt, der aber meistens nach einer halben Stunde wieder zurück auf Facebook will. Wobei, rein paralleluniversumsmäßig könnte ich ja gleichzeitig mit meinem Kater spielen, während er in einer anderen Parallele eben nicht mit mir spielt. Aber auf Schrödinger, dem Onlinefreund meines Katers, auf den werde ich später nochmal zurückkommen. Oder jetzt gerade, nur nicht hier. Egal.

So kam ich auch mal zum Aufräumen und zum Wegwerfen sämtlicher Printmedien, die sich so innerhalb der letzten 4 Wochen angesammelt hatten, weil man sie „später nochmal lesen“ will. Jackentaschen voller Flyer, leerer M&Ms-Packungen (gelb) und Tabakkrümel. Auch das ist ja Ausgehen, der ganze Mist, den man nicht nur im Kopf mit nach Hause schleppt, Yin und Yang, je besser die Party, desto schlimmer der nächste Tag.

Auch so ein bißchen Vereinsmeierei wollte betrieben werden, denn Radio X ist nicht nur eine smarte Radiostation, sondern auch ein Verein, dem man beitreten darf, um sein sauer verdientes Geld in den Äther zu werfen. Und dort wäre es so gut aufgehoben. Ein neues Programmheft musste auch her und solche und andere Dinge müssen eben auch geplant werden. Da muss man das Spelunking eben mal bleiben lassen, aber es hat sich auch gelohnt. Ihr werdet es bald in euren Händen halten.

Am Freitag, endlich Freitag, wollte ich zuallervorderst ins Kino, in „Schilf – Alles, was denkbar ist, existiert“, eine Verfilmung des Debüt-Romans von Julie Zeh, und das konnte ja nur mindestens mal ganz gut werden, gut, vielleicht idealisiere ich das jetzt ein klein wenig, denn auch die Bücher „Corpus Delicti“ und „Angriff auf die Freiheit“ haben mir gut gefallen, was ja nicht heißen muss, dass der Film…nein, keine Angst, der Film macht Spaß, einander widersprechende Paralleluniversen, neunmalkluge Kinder, der „geheimnisvolle Fremde“ und eine kreative Nutzungsmöglichkeit eines Drahtseils sowie ein Physiker, der dabei fast durchdreht, alles subtil kombiniert und so kam während der 90 Minuten keine Langeweile auf. Danach pilgerten wir ins Moloko, denn dort bekommt man auch, wenn es, wie an diesem Freitag, voll bis zum Anschlag ist, schnell und mit einem freundlichen Lächeln seine Getränkewünsche erfüllt, ich mag das ja. Siehe auch Cafe Kunstverein. Same same.

Nur die Begrifflichkeit „schöne Aussicht“ mag nicht ganz so zu dem Ort passen, denn die Stadt baut da ja überall zu unserem Wohl herum, wird bestimmt ganz toll. Hinterher war ich nochmal in der Alten Liebe beim Disc-a-go-go-Club, wo DJ Elviz, unterstützt von The Drifter, sich dieses Mal einen 60s Soul Szene-Hero ins Schaukelschiffchen geholt hat, nämlich keinen geringeren als Matt Fox, und dementsprechend war die komplette Frankfurter Sixties-Familie vertreten, bis auf eine Kranke und eine Weggezogene.

Am Samstag vormittag lief mir mal wieder Aetschy über den Weg, wie so oft, bei einem kombinierten Konstimarkt – JunVin – Frühstück, aber der Gute wird ja wohl bald in der Orange Peel-Garderobe die Mauseohren an den Haken hängen, um nach Berlin zu gehen. Naja, lange wird er’s da ohne Frankfurt eh nicht aushalten, in der Vergangenheit habe ich das ja schon so oft bei anderen miterleben dürfen ;-)

Am Abend (Linie 18 sei Dank!) wollte ich erstmal aus der Schokoladenkiste im Feinstaub naschen, Madame Angelique & Charly Reichelt spielten dort feine Leckereien auf (sorry für das Wortspiel…), aber ich war umtriebig und deshalb pilgerte ich ein paar Exportbiere später in den Ponyhof, denn es spielten dort im Rahmen der Moonshake-Veranstaltungsreihe die Gießener Combo Brain of Furs sowie die Lisbethbuben Aunt Nelly musikalisches aus den 60ern, Garage und Mod Beat wurden geboten, und natürlich passend flankiert von den DJs Elviz (da war er wieder) und Konrad, der mal wieder ein besonders feines Outfit spazieren trug. Optical Percussion gab es von Dirk, auch liebevoll LSDirk genannt, der den Kampf mit den Projektoren erfolgreich ausgefochten hatte, und so füllte es sich langsam im Ponyhof, und gegen Mitternacht war es genau passend gefüllt für ein klasse Doppelkonzert. Da hat sich der Laiki wieder gefreut! Zwischendurch hab‘ ich nochmal im Dreikönigskeller reingelurt, denn dort haben Kaiser L und Quellenturm nach dem Apetone-Konzert aufgelegt, es war so gut gefüllt, dass mir schon beim Reingucken der Schweiß auf der Stirn stand, und so beschloss ich den Samstagabend im Ponyhof. Ich hatte nur meine Kamera zuhause vergessen, und so konnte ich die ganzen schönen Bilder nur in meinem Kopf abspeichern.

Am Sonntag gab es wieder x wie raus auf Radio X, gewählt werden wollte ja auch noch und später kam ja noch der Comedy-Tatort in der Alten Liebe. Und ein kleines Boot hat wieder am Mainufer angelegt (Foto, aus der Hüfte im Vorübergehen).

Geht raus, die Nacht ist schön!


PS: Pssst! Die Singer/Songwriter Goldkehlchen Melanie Dekker gibt sich in der Akademie für interdisziplinäre Prozesse am Dienstag die Ehre. Vorher ab 18 Uhr auf Radio X!:
12. März 2012
ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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