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Nightout in Frankfurt
 

Was geschah

Gitarrenjunge vs. Plattenfee

Ptrk9000 startete mit einem fetten Schnupfen ins neue Jahr. Doch nun ist er endlich wieder fit. Bestens genesen, besuchte er den Gitarrenvirtuosen Tim in der Apfelweingalerie, Zechte im Balalaika und sucht noch immer einen neuen Moderator für Radio x.
Das ist es nun, das neue Jahr. Es fühlte sich ja schon ein bisschen komisch an, mit dieser Frankfurter Winterkarikatur. Gerade zum Glück, da ich über Silvester in Prag gewesen bin, damit ich mir mal ein Bild davon machen konnte, wie sich ein Winter anfühlt und wie gutes Bier schmeckt. Kann man ja mal machen. Zumal ich auch keine Lust hatte auf diese katastrophalen Frankfurter Silversterveranstaltungen, von denen man sich eigentlich nur wünscht, dass sie schnell vorübergehen mögen. Weil man die meiste Zeit nur wartet. Auf Einlaß, auf Getränke, darauf, dass etwas passiert, auf gute Musik, auf’s Taxi. Egal, ich habe es ja gut überlebt, auf der Moldau. Ist fast so wie auf dem Main, nur ohne Apfelwein.

Vorletzte Woche hat sich das Schicksal beleidigt gerächt, ich weiß zwar nicht für was, aber irgendwas ist ja immer. Also musste ich mit einem „schweren Schnupfen“ im Orange Peel auflegen gehen und habe darüber hinaus nichts nennenswertes unternommen. Aber: Unsere Aktion „x wie raus sucht neue Moderatoren“ ist ganz gut angelaufen. Wir suchen nämlich bei Radio X neue Mitstreiter. Menschen mit ausgehgegerbten Gesichtern und maximaler Motivation zum Radiomachen. Ich wurde ja damals von Dr. Schneider geshangheit. Hätte mir auch Schlimmeres passieren können. Achso: Wer mitmachen möchte, kann einfach eine kleine Interessensbekundung an xwieraus@gmx.de schicken. Und sich den 10. Februar freihalten. Aber das nur am Rande.

Donnerstagabends, am Rande des Wochenendes, um mal billig zu bleiben, habe ich mich, wie so oft, in die Alte Liebe begeben, denn dort hat sich mittlerweile eine illustre Donnerstagsrunde etabliert. Also versackten wir dort in Würde, aber ohne Fehl. Und mir wurde Folgendes zugetragen: Am Folgeabend würde einer der Mitversackenden in einem Sachsenhäuser Etablissement mit seiner Gitarre Gutes tun.

Nun gut, miaute Sputnik, unser Redaktionskater, nichts wie hin. Also miaute, nein, mäanderte ich mich durch District9 in Alt-Sachs, um dann endlich vor der Apfelweingalerie zu stehen. Kam mir irgendwie bekannt vor, die Ecke. Stimmt, bei der Frau Rauscher in der Klappergass‘ war ich da gelandet. Aber das war es nicht gewesen. Nein, die Apfelweingalerie befindet sich nämlich in dem Gebäude, auf dessen Treppenstufen man sich bei Todesstrafe nicht setzen darf, wenn man nach einem Konzert im Ponyhof eine kubanische Zigarre oder ein paar indische Bidis rauchen möchte, wohl, damit man mit seinem scharfkantigen Hinterteil die Treppenstufen nicht so abwetze. Nein, wahrscheinlich fühlen sich die Bewohner durch den Sitzlärm gestört, dort im beschaulichen Luftkurort Alt-Sachsenhausen. Aber ich schweife ab.

In der Apfelweingalerie wird man freundlich empfangen, bekommt flott sein gewünschtes Kaltgetränk serviert und, wenn man möchte, einen persönlichen Aschenbecher zugewiesen. Man kann sich beschäftigungsmäßig mit Dart, Billard oder Tischkicker über Wasser halten oder einfach ein Schwätzchen halten. Uh, Dart, Billard oder Tischkicker, ich höre schon das Raunen, aber weit gefehlt, es war echt gemütlich. Aber eigentlich bin ich ja wegen Tim dort aufgeschlagen, Tim ohne Künstlernamen, Facebookprofil oder myspace-Profil (Gibt es eigentlich noch myspace?), an sich schon eine sympatische Reduktion. Ich fand auch, dass an diesem Abend zwei Wandergesellen hereinschauten, die seit fast 3 Jahren auf der Waltz waren, und einiges zu berichten wussten, das passte irgendwie. Achso, Tim: Mit Akustikitarre bewaffnet gab der talentierte Tim sein Liedgut zum Besten, und dass er nach drei Sets noch mehrere Zugaben spielen musste, das spricht wohl für sich.

Danach fanden wir uns noch geburtstagsmäßig in der Balalaika ein, ihr wisst schon, der Laden, in dem die Betreiberin auch gerne mal selbst singt. Tatsache ist: Irgendjemand musiziert da immer – und: bei dem vorherrschenden Schummerlicht lässt sich hervorragend zechen. Danach gaben sie immer noch nicht Ruhe, nein, in die Stereobar zu Dynamite wollte man, DJ Fuji ist ja in dieser Hinsicht immer eine sichere Bank, und das stellte er auch dieses Mal wieder unter Beweis. Aber irgendwann hatte die Nacht sie weich, und so ging es nach Hause, müde, müde und müde.

Der Samstag wollte zuhause bleiben, zumindest tagsüber, im Bett liegen und durch ein Tablettcomputerfenster in die Welt hinausschauen, um dann später in die Nacht zu schlüpfen. Durch klirrende Kälte mit Schuhen aus Blei bin ich dann erstmal in der Alten Liebe gelandet, hatte ich doch das Konzert von den Gorgo & Barbarellas verpasst, wurde aber immerhin von den Hinterher-DJs "The three Christas" kenntnisreich beschallt. Aber eigentlich wollte ich in den Dreikönigskeller, auch eine Qulitätsadresse in Punkto würdevolles Versacken, denn an diesem Abend hieß es wieder: „Tighten up!“, gehostet von DJ Elviz & Ole, die sich dieses mal als Unterstützung die Plattenfee Kristen Aul aus New Orleans geholt hatten, und so wurde zu dritt 6t’s, Mod, Soul, Beat, Boo-Ga-Loo, R&B und Jazz auf die Plattenteller geschnallt, was mir einmal wieder mehr sehr viel Spaß gemacht hatte.

Am Sonntag galt es mit der grandiosen Li „x wie raus“ zu moderieren und ansonsten war Qualitätschillen angesagt. Ausserdem muss ich Montag zum Zahnklempner, da konnte ich mich schon mal so in Qui Gong-Kugel-Manier vorbereiten. Wird bestimmt lustig…
Geht raus, die Nacht ist schön!
21. Januar 2013
ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
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