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Nightout in Frankfurt
 

Von Schwalben und Faltern

Der Yachtklub ist für Patrick9000 immer eine beliebte Anlegestelle. Also schaute er vergangenes Wochenenende gleich mehrmals dort vorbei. Wochenende ist eben Nachtleben-Zeit. Den neuen Club, den Alten Falter in Bornheim, hat er ebenfalls inspiziert. Und für die aktuelle Kunstaustellung in der Schwalbe54 hat er auch noch Zeit gefunden. Nighout in Frankfurt eben ...
Der Sommer lugte schon am Donnerstag ein wenig über‘n Spessartrand hinweg und erfreute die Stadt am Meer, und so entschlossen wir uns zur mixed Indoor/Outdoor-Action, links Berge, rechts Seen im Lola Montez kam uns da gerade richtig in den Sinn, denn zur Vernissage taten wir anderes und außerdem interessieren mich eher die Werke, und nicht wer da ist und mich beim gleichzeitig Dasein sieht. Ausgestellt wurden Arbeiten der Abteilung Freie Druckgrafik der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, also Resultate von Radierungen, Ätz- und Linoliumdrucken, aber auch teilweise Digitales und Polaroiddruck auf Papier, Folie, Glas und Karton.

Man kann in Ehrfurcht mit Fug und Recht behaupten, in dieser schönen Halle, wenn die Sonne durch die großen Dachfenster scheint und ihr warmes Licht im weitläufigen Raum verteilt, dass von diesen alten Produktionsstätten eine unschlagbare Ästhetik ausgeht, die von reinweißen Minimalismus-Ausstellungsräumen in keinster Weise getoppt werden kann. „Nein!“, höre ich die Altvorderen schrein, „Neutral muss es sein, damit sich die Kunst ungestört vor dem Betrachter entfalten kann!“

Alles Käse, manchmal passen einfach Objekte und Ort zusammen, wie
Druckwerke und eine alte Lagerhalle, ich würde allen raten, noch mal hinzugehen, solange es noch möglich ist, denn der Abriss Ende Mai ist geritzte Sache, und eine neue Lokation steht noch nicht zur Disposition. Die U-Frage habe ich mal kurz gestellt, und überraschenderweise wäre man dieser Lösung gar nicht abgeneigt, wir werden sehen, was zukünftig passieren wird, beschlossen wir am Donnerstag, rauchend vorm Lola, während wir den Hunden zuschauten, wie sie schon mal die Äste im Hof zerbissen.

Hinterher schaute ich nochmal beim Maincafe vorbei, aber da ich ja mit diversen Gepflogenheiten vertraut bin, hatte ich mich bereits in der Allerheiligenstraße beim Inder (mjam mjam) mit Samosa und Wasser eingedeckt, und comiclesend am Mainufer einen kleinen Teil meiner Biographie verrichtet, um dann hinterher, wie so oft, auf Nelson’s Cocktailabend, der freudige Vorschatten der freitäglichen Franz Fischer-Revue, in der Alten Liebe zu versacken. Und ja, die karren den Apfelwein extra aus Freigericht an!

Freitags ging’s erst in die Alte Liebe, ich glaube, ich hatte dort wesentliche Teile meines Gehirn zurückgelassen und erhoffte, sie durch die Franz Fischer-Revue wieder zu erlangen, hatte auch teilweise geklappt, vielleicht muss ich mir mal die Rübe defragmentieren lassen.
Dazu ließ‘ man sich in den neueröffneten Alten Falter in die obere Bergerstraße chauffieren, und kürzer als ein Lämmchen mit dem Schwanz wackeln kann (na, welcher Film?) stand ich in dem symphatischen Kellerladen, der sich schlagartig füllte, gut gelaunt ließ‘ man sich die moderat bepreisten Kaltgetränke schmecken, während man lässig zu dem Sound der Swingers-Club-Jungs wippte. Das sieht alles gut aus, wir werden das im Auge behalten. Auf dem Rückweg schaute ich noch mal kurz bei bei Käptn Hannibal aka creathief im Yachtklub vorbei, aber gut eingeschenkt wurde im Falter, und so bin ich mal nach Hause zum Fellwesen getapert.

Am Samstag bin ich nach der üblichen Konstimarkt-Runde im Place to be hängengeblieben, kann man ja schliesslich auch mal machen, zumal es hektoliterweise gekübelt hat und wir sowieso nicht weggekommen sind.
Später flatterte ich mal in die Schwalbe54, ein Kunst/Ausstellungsraum im ehemaligen Galgenbezirk in der Schwalbacher Straße 54 (Foto), denn die liebe Sabine Hegmann stellte dort eines ihrer neusten Objekte aus, eine Kombination aus vielen kleinen Bildern, welche alle eigens bearbeitet, bedruckt oder in irgendeiner anderen Art und Weise manipuliert wurden, allesamt in uniquen Bilderrahmen, die sicherlich auch schon für sich selbst die eine oder andere Geschichte zu erzählen wissen, lost and found eben, inhaltlich eine Auseinandersetzung mit typisch Deutschem anhand ebensolcher Aufnahmen. Sabine ist eine Künstlerin, die nicht viel über ihr Tun redet, sondern lieber viel tut, und das mit großer Kenntnis. Von umgekehrter Kombination hat es ja leider in Frankfurt schon genug, danke!

Später versackten wir noch fein im Yachtklub, bei Onkel Moschnys Cheers!!! Vol.2-Party, der Fortsetzung der Honsellbrückenabriss-Party, wenn ich das mal so unterstellen darf, und das kleine Boot war kurz vorm sinken, so voll wurde es gegen 1 Uhr, kein Wunder, mukkten doch Stereofuse, Steffen Nehrig, Doro T.A. und The Saint feinsten House & Techhouse auf, optical percussion gab’s obendrein noch von Constantin Braml.

Während ich das schreibe, überlege ich, ob ich es vor der x wie raus-Sendung noch auf die Charity-Veranstaltung im mi manchi schaffe, hatte mich doch Maria Messina charmant eingelden, aber das Pelz ist kränklich und will an der Pfote gehalten werden, außerdem ist das Wetter auch grad doof. Mal schaun!

Geht raus, die Nacht ist schön!
7. Mai 2012
//ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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