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Nightout in Frankfurt
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Dunkle Gestalten in tiefen Kellern
 

Dunkle Gestalten in tiefen Kellern

Den Clubkeller gerockt, in der Alten Liebe vorbeigeschaut, den xqm-Diavortrag verpasst und eine Entdeckung gemacht, die ptrk9000 beeindruckte: Wenn, ja wenn unser Szenegänger in Bornheim heimisch wäre, würde er das Nord hoch 2 zu seinem zweiten Wohnzimmer machen.
Manchmal muss man einfach im Saint Clichy rumhängen, um mal einen anderen Laden zu besuchen, zum Beispiel Das Nord hoch 2 im Sandweg, denn im Clichy fassten wir am Donnerstag bei leckerer Pizza den Besuchsentschluß, zumal einer meiner Komplizen dort des letztens sein Spekuliereisen vergessen hatte. Und ich muß sagen, die Überquerung des Mains hat sich echt gelohnt, und ich will hier jetzt auch nicht einen auf Berliner machen, denn die kennen in ihrer Stadt auch nur die nächsten drei Straßen und nennen es Kiez, sondern ich mag ja Läden, die nicht eine Kopie einer Kopie sind, sondern für sich selbst einstehen können. Und das Nord hoch 2 kann das, ich habe sofort die indezente 50er - Jahre Wohnzimmerbarockmöblierung in mein kleines Herz geschlossen, die Mustertapete passt gut zu den Hirschgeweihen, man guckt hier ausserdem keine Eintrachtspiele, sondern eher Werder Bremen, St. Pauli oder den HSV und das Flens schmeckt hier doppelt gut, denn man darf in dem Laden rauchen, was ich sehr gerne und ausgiebig getan habe. Ausserdem steht und fällt so eine Bar ja auch mit dem Thekepersonal, gerade in Bornheim wird da ja sehr gerne eine "Da trink, bezahl' und hau' ab..." - Mentalität an den Tag gelegt, im Nord ist man weit davon entfernt, charmant und flink wird das gewünschte Kaltgetränk serviert, während man liebevoll kleine Schälchen mit Knabbereien anreicht und Zeit für einen netten Plausch bleibt dabei auch noch. Würde ich noch in Bornheim wohnen, wäre das meine Alte Liebe.

Am Freitag wollte ich eigentlich mal in den Römerberg 9 zur xqm - Revue, dummerweise hatte ich die Verfügbarkeit meiner Zeitkonserven ein wenig unterschätzt, und konnte deshalb die Veranstaltung nicht wahrnehmen, allerdings, wie mir vertraute Häscher berichteten, wäre ich sicherlich nicht in der Stimmung gewesen für einen ermüdenden Marathon - Diavortrag, eine Art xqm - Pecha-Kucha wäre sicherlich sinnvoller gewesen, aber was soll ich mich da reinhängen. Ich hatte ja auch noch etwas anderes zu tun an diesem Abend, wollte ich doch im Darling ein wenig Musik aus meinem iPad schütteln. Fein war's, denn unaufgeregt und lässig zurückgelehnt verbrachten wir dort einen schönen Abend, labten uns am Kaltgetränk und bliesen später am Abend anmutig kleine Rauchschwaden in die hohen Decken des Darlings.

Ich glaube, das mache ich öfters mal dort, ausserdem hat der Laden eine offene Struktur, und ist nicht von vorne bis hinten zugestellt mit Tischen, das mag ich sehr. Man man muss auch nicht unabdingbar den ganzen Abend auf seinem Platz festkleben, allerdings ist doch das große und gemütliche Sofa in Barnähe ein sehr begehrtes Sitzmöbel.

Auf dem Rückweg nahm ich noch einen Scheidebecher in der Alten Liebe, auch um dem traurigen Wirt noch einen guten Abend zu wünschen, der dort zusammen mit der lieben Jasmin (bekannt vom legendären Raucherbingo) unter dem Motto "Alte Liebe- neue Flamme" elegant die Tonträger auf den Plattenteller segeln ließ.

Ein bißchen schlafen musste ich schließlich auch noch, denn die Samstagnacht sollte noch ein wenig länger dauern, haben doch DJ Pure und meine Wenigkeit als Dynamic Super Soul (Foto) den Clubkeller in Sachsenhausen unsicher gemacht. Dunkle Gestalten in tiefen Kellern, genau mein Metier, und so haben wir 60s Funk & Soul, oldschool HipHop und indischen Bollywoodfunk, allerdings auch groovige Elektronik aufgelegt, ich glaube, mir ist da sogar auch ein Dubstep - Remix rausgerutscht, im berüchtigten Clubkeller ist das ja auch erlaubt, fein war es gewesen, zumal ja auch im Raucherraum, wenn es auf der Tanzfläche zu voll ist, spätestens nach 3 Uhr allerlei abstruse Konversation gepflegt werden will, ich sehe darin ja auch nichts verwerfliches.
Wobei, hätte ich am Samstag nicht aufgelegt, wäre ich auf Jeden zu den Mighty Mocambos ins Orange Peel gegangen, eine der besten Funk - Bands aus Deutschland, aber leider hat das ja aus bekannten Gründen nicht geklappt. Ein andermal vielleicht...

Wolkenverhangen war der Sonntag, als ich mich auf den Weg zu Radio X machte, x wie raus wollte moderiert werden, allerdings war an diesem Sonntagabend irgendwie kaum was los in unserer kleinen Stadt am Main, und so zog ich es vor, Tatortgucken zu gehen.

Geht raus, die Nacht ist schön!

//ptrk9000
23. Januar 2012
ptrk9000.blogsport.de/
 
 
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{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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