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Foto: Katharina Bruns
Foto: Katharina Bruns

Pilgerbörse Vamonos in Niederrad

"Ich bin dann mal weg"

In diesem Jahr findet schon zum zweiten Mal die Pilgerbörse Vamonos in Niederrad statt. Vorträge wie „Pilgern als Therapie und Selbsthilfe“ zeigen, dass der Weg nach Santiago de Compostela vielmehr als nur Laufen sein kann.
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“ sagte Goethe einst. Da mag viel Wahres dran sein. Nicht umsonst verbuchte der Jakobsweg im Jahr 2017 rund 300.000 Menschen, die in Santiago ankamen und sich ihren letzten Stempel holten. Voraussetzung dafür ist, dass sie zuvor mehr als 100 Kilometer zu Fuß bis in die historische Stadt in Galicien gelaufen sind. Meist beginnt der Weg der Pilger in den Saint-Jean-Pied-de-Port in den Pyrenäen und führt knapp 800 Kilometer durch die unterschiedlichsten Regionen Spaniens. Der Camino Francés mag der bekannteste Weg sein, nicht zuletzt wegen Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg“ – er ist aber bei weitem nicht der einzige Jakobsweg in Spanien und in der Welt. Wer mag, kann sogar direkt hier in Frankfurt die Wanderschuhe schnüren und loslaufen. Vorher lohnt sich aber ein Besuch auf der auf der Pilgerbörse Vamonos, die von der Hessischen St. Jakobusgesellschaft am 24. Februar bereits zum zweiten Mal im Gemeindezentrum „Mutter vom Guten Rat“ in der Bruchfeldstraße 51 in Frankfurt Niederrad stattfindet. Wer jetzt befürchten könnte, dort träfe man sich nur, wenn man zutiefst gläubig sei, dem kann gesagt sein, dass Pilgern heutzutage nicht mehr nur in die spirituelle Richtung gehen muss. Der eine sucht vielleicht Gott, der andere aber läuft um zu entschleunigen und der nächste um fit zu bleiben – oder vielleicht sogar, um ein Trauma zu überwinden. Genau das wird in diesem Jahr ein wichtiger Tagespunkt auf der Vamonos sein: Pilgern als Therapie und Selbsthilfe. Von 12 bis 13 Uhr und von 14 bis 15 Uhr erwarten Besucher jeweils drei parallel organisierte Vorträge zu diesem Thema. Zu Gast ist Susanne Kranz, die das Pilgern für sich als Therapie entdeckt hat, nachdem sie schwer an Lungenkrebs erkrankt war und ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben hat.
Insgesamt präsentieren 20 Aussteller den Besuchern ihre Projekte, Region und Angebote. Zu Gast werden unter anderem das Spanische Fremdenverkehrsamt, SK-Tours aus Israel, die zum Thema Jerusalemweg informieren, das Bistum Limburg, dass sein Projekt „Barrierefreier Jakobsweg“ vorstellt und die Jakobsbruderschaften aus Vézelay und Trier sein. Ein interessantes Projekt ist auch „In-Bewegung-sein“, das vom Bundesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen e.V. vorgestellt wird. Hier soll gezeigt werden, dass Pilgern auch einen therapeutischen respektive erlebnispädagogischen Effekt für junge Menschen aus Wohnheimen haben kann. Eine spannende Persönlichkeit präsentiert sich mit dem Fra Bernadino aus Cesi in Umbrien. Der 78-Jährige trat mit 16 Jahren in den Franziskaner Orden ein und hat vor 26 Jahren begonnen, eine verfallene Klosterruine in den Bergen bei Terni, wo Franz von Assisi im 12. Jahrhundert einst wirkte, mit eigenen Händen und der Hilfe von Freunden wiederaufzubauen. Heute ist die Einsiedelei Romita di Cesi Pilgerherberge am Franziskusweg und Lebensschule auf Zeit für Familien mit Kindern oder auch Jugendgruppen. Fra Berndino wird über sein Herzensprojekt Romita und aus seinem Leben als Einsiedlermönch berichten.

Mitveranstalter und Gastgeber der Messe Pfarrer Werner Portugall kennt alle Institutionen und Personen, die sich am kommenden Samstag vorstellen werden und freut sich schon auf darauf: „Besonders die familiäre Atmosphäre schätze ich.“ Der sympathische Gottesmann ist 2007 auf den „Geschmack“ des Pilgerns gekommen und läuft seit 2012 jedes Jahr eine Woche eine Etappe von Frankfurt nach Santiago. Zu Beginn tue er sich immer besonders schwer oder auch in seinen Worten: „Am Anfang des Weges finde ich die ganze Sache immer zum Kotzen, aber am Ende der Woche möchte ich gar nicht mehr, dass es aufhört.“
Na dann: Vamonos! „Lass uns gehen!“:

Zur Einstimmung auf die Pilgerbörse findet übrigens am Abend zuvor, den 23. Februar, um 19:30 Uhr ein Konzert der Musikgruppe „Estampie“ mit Liedern vom Jokobsweg statt. Das Ensemble spielt traditionelle Pilgermusik auf ursprünglichen Instrumenten. Karten können per E-Mail (zentralesbuero@stjakobus-ffm.de) oder auch telefonisch (069/67808650) bestellt werden.
 
22. Februar 2018, 16.28 Uhr
Katharina Bruns
 
 
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