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Liebieghaus Kooperation mit Lessing-Gymnasium

Alte Sprachen sind nicht tot, sondern nützlich

Eine neue Schulkooperation der Liebieghaus Skulpturensammlung und des Lessing-Gymnasiums soll Schülern zeigen, dass alte Sprachen wie Latein und Altgriechisch heute noch nützlich sind. Die Auftaktveranstaltung begann mit 18 Schülern der Einführungsphase.
Wozu Latein oder Altgriechisch lernen, wenn viele Universitäten für manche Fächer die Anforderungen heruntergeschraubt oder die Schranke sogar komplett fallen gelassen haben? Immerhin sind diese Sprachen im Alltag auch nicht zu gebrauchen, denn in Rom spricht man jetzt Italienisch und Altgriechisch wird in Griechenland auch nicht mehr angewendet. Dass die Kenntnis dieser alten Sprachen aber dennoch nützlich ist, zeigt eine neue Schulkooperation des Liebieghaus mit dem Lessing-Gymnasium.

Im letzten Jahr ging bereits das Pilotprojekt an den Start und wird nun fest an beiden Institutionen etabliert. Dabei geht es darum, den Schülern die Relevanz der alten Sprachen auch in der Jetztzeit aufzuzeigen und ihre Bezüge zu teils weit zurückliegenden kulturhistorischen Entwicklungen zu demonstrieren. Im Umfeld der Liebieghaus Skulpturensammlung sollen die alten Sprachen, die am Lessing-Gymnasium gelehrt werden, als Rezeptionshilfe für die Exponate fungieren und Zugänge zu deren historischen Kontexte öffnen, so dass ein Weg gebahnt werden kann, um Rückschlüsse auf die Gegenwart zu ziehen. Der Unterschied zum vorigen Jahr liegt darin, dass die Einzelprojekte zunehmend individualisiert werden und sich nicht mehr zu stark am Schulalltag und dessen Strukturen orientieren.

„Wir wollen mit dieser für uns sehr spannenden neuen Kooperation mit dem Liebieghaus auch deutlich machen, dass wir als Schule kein ‚Elfenbeinturmprofil’ haben, sondern ganz klar im Frankfurt der Gegenwart verortet sind,“ erklärt der Direktor des Lessing-Gymnasiums, Bernhard Mieles, die Motivation hinter der Zusammenarbeit. „Hier setzen wir uns vor dem Hintergrund unseres spezifischen humanistischen Bildungsprofils auch mit Themen auseinander, die absolut zeitgenössisch sind und für deren Verständnis sowie Verhandlung Kenntnisse alter Sprachen und weit zurückreichender Kulturen enorm wertvoll sind.“ Unterstützt wird er dabei von Judith Bohl, Lehrerin an der gleichnamigen Schule, die das Projekt eingeleitet hat und stets begleitet. „Wir wollen zeigen, dass diese Sprachen nicht nur Klassenarbeitsstoff sind und die Schüler über den Tellerrand schauen können“, sagt sie. An der Auftaktveranstaltung im Liebieghaus nahmen 18 Schüler einer Klasse der Einführungsphase teil. Von 12 bis 15 Uhr begaben sich die Teilnehmer in der Skulpturensammlung unter der Leitung von Anna Langgartner auf die Spuren der Rolle des Theaters in der Antike und heute, ausgehend vom Unterrichtsstoff des Ödipus von Sophokles.

Die Schüler teilten sich in kleine Gruppen ein und bekamen jeweils einen Zettel, auf dem eine Emotion stand. Ausgehend davon suchten sie sich ein Exponat, das ihre vorgegebene Emotion am besten darstellte. Manche fanden „Stolz“ verkörpert in der Gestik der Ariadne auf ihrem Panther, andere sahen „Enttäuschung“ in der Mimik eines Amazonen-Kopfes, deren Schmollmund diese Emotion aus ihrer Sicht besonders hervorhob. Danach erschlossen sich die Schüler Zusammenhänge zwischen dem geschriebenen Ödipus und der Inszenierung des Schauspielhauses aus dem vorigen Jahr. Sie tüftelten, wieso der Schauspieler des Protagonisten nackt war und eine Maske trug, und versuchten dies mit ihren Kenntnissen über die Geschichte zu erklären.

In den Workshops liegt der didaktische Fokus demnach auf Gruppenarbeiten und das gemeinsame Diskutieren von Themen, um das Lehren und Lernen der Schüler zu fördern. Das Projekt soll fächerübergreifende Perspektiven auf die behandelten Themen unterstützen – künstlerisch, historisch, politisch, philologisch, ethisch-religiös oder philosophisch. Darüber hinaus sind weitere größere Projekte geplant wie die Anbindung der Kooperation an die Projektwoche der Schule sowie an die Veranstaltungen anlässlich des 55. Jubiläums des Gymnasiums im Jahr 2020.
 
18. Januar 2018, 11.55 Uhr
Martina Schumacher
 
 
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