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Malteser Social Day im La Strada

Pinseln für den guten Zweck

Bei La Strada kam am Freitag neue Farbe an die Wand. Mitarbeiter von Siemens und der St. Galler Kantonalbank griffen zum Pinsel und halfen, das Drogenhilfezentrum der Aidshilfe Frankfurt zu verschönern.
Normalerweise sitzt Christoph Kirchner am Schreibtisch an seinem Rechner. Seit Februar arbeitet er bei SPPAL, einer Siemenstochter. Doch der Freitag war ein besonderer Arbeitstag für ihn, mit seinen Kollegen packte er beim Drogenhilfezentrum La Strada in der Mainzer Landstraße mit an, klebte Wände ab und tünchte sie mit dunkelblauer Farbe unten und gelber Farbe oben. Für Christoph Kirchner ist es die erste Teilnahme am Malteser Social Day, bei der sich Unternehmen einen Tag lang für Bedürftige engagieren, beispielsweise gärtnern, reparieren oder eben streichen. „Das ist doch auch eine gute Gelegenheit, die Kollegen kennenzulernen, das ist wie ein Teamevent“, sagt Kirchner. Er habe einiges über La Strada erfahren, über das Café für Drogenkonsumenten, den Konsumraum und eben die drei Etagen darüber, wo Drogenabhängige übernachten können. Zwei dieser Etagen wurden am Malteser Social Day insgesamt neu gestrichen. „Mir war das Konzept des geschützten Konsums nicht bekannt“, sagt Kirchner, dem das Streichen sichtlich Spaß macht. Insgesamt zwölf Mitarbeiter von La Strada und zehn Freiwillige von zwei Unternehmen packten am Freitag mit an.

„Wir sind die Vermittler zwischen Menschen, die etwas zu geben haben und Institutionen, die Hilfe brauchen“, sagt Florian Dernbach, Stadtgeschäftsführer der Malteser. „Das ist schön, wenn das auf Augenhöge ist.“ Mit 30 Ehrenamtlichen habe man den Tag organisiert, die sich freiwillig meldenden Unternehmen insgesamt 70 sozialen Projekten zugeteilt. Für Renovierungsarbeiten sei oftmals in sozialen Einrichtungen schlicht weg kein Geld da, es müsste erst umständlich beantragt werden und dann werde der Anstrich gleich sehr teuer. „Die Übernachtenden sollen sich bei La Strada wohler fühlen. Davon sind die Ehrenamtlichen getrieben. Das ist heute ein Tag voller positiver Energie.“ Die Ehrenamtlichen hätten auch etwas davon: „Sie werden für die sozialen Bedarfe in der Stadt sensibilisiert und kommen aus ihren Türmen raus. Uns geht es darum zwei Welten zusammenzubringen. Deshalb wurde vor 15 Jahren der Social Day gegründet“, so Dernbach.

Im weißen Schutzanzug gekleidet rollert auch Karl Hamacher Farbe an die Wand. Er ist der stellvertretende Leiter von La Strada. „Das hilft uns sehr. Unsere Etats sind knapp bemessen und so haben wir viel mehr Helfer. Ich finde es interessant, wie Menschen aus unterschiedlichen Bereichen mit uns zusammenkommen, weil wir sonst in einer Blase leben.“ Hamacher spricht über die 23 Betten, die La Strada von kurz vor 20 Uhr bis 7.30 Uhr anbietet und die, entgegen der ursprünglichen Planung, meist alle langfristig vergeben sind. „Es ist schwer für unser Klientel Wohnungen zu finden, das ist es für die Frankfurter allgemein ja auch und es gibt einen weit höheren Bedarf als wir abdecken können.“ Am Tag kämen rund 150 Drogenkonsumenten ins Café, zwischen 80 und 100 Personen nutzten den Konsumraum der 1994 eröffneten Einrichtung, bei der sich 45 Mitarbeiter, darunter auch studentische Aushilfen, engagieren.

„Es ist wichtig, etwas Soziales zu tun und ein Zeichen zu setzen“, sagt Simone Taufkirch (Foto), Leiterin der Rechtsabteilung bei der St. Galler Kantonalbank. „Ich bin zum zweiten Mal dabei!“, berichtet sie und tunkt den Pinsel in den Eimer gelber Farbe. „Zu Hause lasse ich streichen. Aber das Schöne heute hier ist, dass man sieht, was man geschafft hat.“ Eigentlich hätte ihr Unternehmen einen Kindergarten aufhübschen sollen, doch es kam zu Planänderungen. „Gar nicht schlimm, diese Einrichtung hat es am Nötigsten.“ Im dritten Stock werkelt ihr Kollege Michael Haag in einem Zimmer. „Jetzt sieht es hier schon gut aus, die Blutspritzer an den Wänden sind weg, sie werden von der blauen Farbe abgedeckt. Die neue Farbe ist deutlich unempfindlicher.“ Er meint, im Kindergarten könnten sich ja auch die Eltern engagieren, für die Drogenhilfeeinrichtung sei es vielleicht schwieriger Unterstützung zu finden. „Und an die Leute, die hier unterkommen, senden wir das Zeichen, dass wir uns für ihre Lebensumstände interessieren.“
 
25. September 2017, 10.15 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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