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Foto: Am Dienstag, 1. März, sind die ersten Geflüchteten auf verschiedenen Wegen aus der Ukraine in Frankfurt angekommen. Foto: Stadt Frankfurt/ Bernd Georg
Foto: Am Dienstag, 1. März, sind die ersten Geflüchteten auf verschiedenen Wegen aus der Ukraine in Frankfurt angekommen. Foto: Stadt Frankfurt/ Bernd Georg

Ukraine

Voitl: „Frankfurt ist die größte Anlaufstelle für Geflüchtete“

Noch immer ist unklar, wie viele ukrainische Geflüchtete bereits in Frankfurt sind. Doch die Zahl wird steigen. Nicht alle von ihnen wollen bleiben. Statt Sachspenden brauchen Stadt und Träger aktuell aber vor allem eines: Platz.
Wie viele Geflüchtete aus der Ukraine bereits in Frankfurt sind, weiß Sozialdezernentin Elke Voitl (Bündnis 90/Die Grünen) nicht. Zwischen 700 und 1000 Menschen seien in den Unterkünften der Stadt untergekommen, viele aber auch bei Familie und Freunden. Klar ist: Die Zahl steigt. Man erwarte „massive Geflüchtetenströme“. „Seit dem Wochenende wissen wir, dass Frankfurt die größte Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete in Hessen ist“, sagte Voitl am Montag auf einer Pressekonferenz im Hauptbahnhof. Nicht alle von ihnen bleiben lange, einige sind nur wenige Tage in der Stadt, bevor sie zu Familien oder Freunden in anderen deutschen Städten oder im Ausland weiterreisen. Das mache die Situation sehr dynamisch und die Erfassung der Menschen schwieriger, so Voitl.

Die Menschen, die mit der Bahn, dem Flugzeug, dem Auto oder einem Hilfstransport in Frankfurt ankommen, seien häufig erschüttert und erschöpft, erklärt Carsten Baumann, Leiter der Ökumenischen Bahnhofsmission. Sie benötigten vor allem erstmal Ruhe und Schlaf. Das sollen sie unter anderem in drei Hallen bekommen, die die Stadt in den vergangenen Tagen zu Unterkünften umfunktioniert hat – eine reine Übergangslösung, wie Voitl betonte. Auch neue Hotels sollen angemietet werden, um noch mehr Platz zu schaffen. Einige Hotelbetreiber hätten bereits Zimmer angeboten. In die Unterkünfte komme nur, wer negativ auf das Coronavirus getestet werde, erklärte Dierk Dallwitz, Geschäftsführer des DRK Frankfurt. Auch der Impfstatus werde kontrolliert. Da die Impfquote in der Ukraine deutlich niedriger ist als in Deutschland, sollen die fehlenden Impfungen schnellstmöglich nachgeholt werden können. Wie das Gesundheitsamt am Montag mitteilte, sollen dafür in den kommenden Tagen mobile Impfteams vor Ort bereitstehen. Darüber hinaus bereiten sich die Kliniken auf viele Verletzte vor. „Wir gehen davon aus, dass Frankfurt Zentrum für die Versorgung von Kriegsverletzten sein wird“, sagte Elke Voitl.

Vor allem Kinder und Jugendliche unter den Geflüchteten

Etwa die Hälfte der Geflüchteten, die bisher in Frankfurt ankamen, seien Kinder und Jugendliche, so Voitl. Unbegleitet sei von ihnen bisher niemand gewesen, aber auch darauf sei die Stadt vorbereitet. Durch die Erfahrungen aus 2015 habe man generell nicht alles neu erfinden müssen. Vor allem die Träger könnten auf bestehende Systeme zurückgreifen. Klar ist aber, so Voitl: „Frankfurt wird nicht alle Geflüchteten in Hessen aufnehmen können.“ Seit Montag werden die Neuankömmlinge, wenn möglich, direkt von Frankfurt zur Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen weitergeleitet und von dort aus verteilt. Damit dieser zusätzliche Weg künftig ausbleibt, hat die Stadt nun beim Land Hessen beantragt, die Registrierung und Verteilung der Geflüchteten gleich in Frankfurt vornehmen zu können.

Dennoch ist in der Stadt mehr Platz nötig. Die große Hilfsbereitschaft der Frankfurterinnen und Frankfurter zeigte sich in den vergangenen Tagen vor allem in Sachspenden. Diese würden aktuell nicht mehr gebraucht, betonte Voitl. „Was ich brauche, sind weitere Hallen und Gebäude, die sich schnell umfunktionieren lassen. Was ich brauche, sind Flächen, auf denen mittelfristig mit Holzmodulen Wohnungen für die Geflüchteten gebaut werden können“, so die Dezernentin. An Wohnungsbesitzer appellierte sie, ihre Wohnungen jetzt zu vermieten und damit – mit Blick auf alle Wohnungslosen – Druck aus dem Wohnungsmarkt zu nehmen.
 
8. März 2022, 13.01 Uhr
Laura Oehl
 
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Laura Oehl >>
 
 
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