Der kleine Seitenhieb musste sein. Denn schließlich gab es, seitdem die Jazz im Museum-Reihe läuft, auch mal den einen oder anderen Offiziellen im Historischen Museum, der sich am liebsten geweigert hätte, den Strom für die Sonntagskonzerte bereit zu stellen. Entsprechend dankte Dieter Buroch, Intendant des Mousonturms und verantwortlich für den Summer In The City, zudem auch die Weltmusik im Palmengarten, zählt, seinem Gastgeber im Museum, Direktor Dr. Jan Gerchow für sein wirkliches Interesse und der gab brav ein Kompliment zurück, schließlich seien Konzerte wie die des Jazz im Museum auch wichtig für die Identitätsbildung seines Hauses. Also alles eitel Sonnenschein, zumal – nach den Verzögerung bei Um- und Neubau des Hauses am unteren Römerberg – Jazz im Museum wie gewohnt an fünf Sonntagen ab dem 3.8., 11 Uhr wieder stattfinden kann (Programm unter www.mousonturm.de) – für 5 Euro Eintritt oder als Kombiticket mit Museumsbesucht für 7 Euro. Denn schließlich läuft ja noch die 68er Ausstellung – kurzer Sommer, lange Wirkung bis Ende August.

2009 jedenfalls müssen wir auf die lieb gewonnene Tradition im Hof des Museums verzichten. Und das aller Voraussicht nach bis 2013. Dann gerne auf einem neu gestalteten Museumsplatz, aber sicher ohne Buroch, der bis dahin – kaum vorstellbar – in Rente sein möchte. Aber ein Plätzchen in der ersten Reihe mit einem gemütlichen Stuhl wird ihm dann sicher sein. Aber vorher muss er auch noch eine Ersatz-Location finden. Wie wär´s denn – fast in Wurfweite – mit dem schönen Garten jenseits des Eisernen Stegs, wo alljährlich bei Museumsuferfest der JazzGarten stattfindet? Denn es brauch – so Buroch – einen großen, offenen Platz. Denn wir wollen bei den Konzerten niemanden wegschicken.“

Mit Jazz im Museum will der Mousonturm auch diesmal wieder den Frankfurter etwas zurückgeben, auch und nicht zuletzt für die Treue, die sie dem Mousonturm und seinem Programm immer entgegen bringt betonte Buroch in seiner launigen Ansprache bei der Pressekonferenz im Historix heute. Und er freut sich auch diesmal wieder, ein Programm in Zusammenarbeit mit seinem Kurtor Markus Gardian anbieten zu können, dass den Begriff wie gewohnt „sehr, sehr weit interpretiert“. Aber schließlich ist das Sonntagmorgen-Publikum im Hof kein Frühschoppen-Publikum, sondern eines, dass sich musikalisch gerne auch fordern läst und trotzdem seinen Spaß hat und davor, zwischen den musikalischen Sets und danach Freunde und Bekannte trifft. Denn schließlich seien – so Buroch – die Spielorte, auch der Palmengarten am Dienstagabend, Treffpunkte und Kommunikationsorte.

Im Summer In The City-Programm gibt es diesmal übrigens noch eine dritte Säule. Und die hat mit dem 68-er Jubiläum zu tun. Denn am 23.8. heißt im Hof des Historischen Museums Gib mir das Gefühl zurück – Musik – Geschichten – Gespräche zu 1968 live.

Foto: Kinsler