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Spirituell und fleischlich Omar Sosa im Historischen Museum
Auch wenn Sosa bei Ruben Gonzales gelernt hat, das Erbe des Buena Vista Social Clubs führt der Pianist fort. Seine Heimat ist präsent, aber nie pur als Son oder Salsa. Auch vermeidet es der Musik, „normalen“ Latin Jazz als gängige Fusion anzubieten. Mit seinem letzten Album „Afreecanos" ging er back to the roots, gibt sich dabei aber immer auch kosmopolitisch und ist nie rückwärts, sondern immer vorwärts orientiert und auf dem Terrain, auf dem er sich bewegt, immer innovativ.
Aber am Ende bedeuten all diese Begriffe nicht wirklich was. Klar spielt Sosa Latin. Klar funktioniert das wie Jazz. Deshalb kann der Mann mal bei Weltmusik im Palmengarten, Jahre drauf dann bei Jazz im Museum spielen. Mit seinem klassischen Anschlag hat er auf alle Fälle schon mal ein deutliches Plus an Spielkultur im Vergleich mit vielen seiner Kollegen. Das schafft diese Leichtigkeit in seinem Spiel bei aller inhaltlichen Tiefe und Virtuosität sowie Improvisationskunst. Energetisch und sensibel zugleich ist das Spiel der einzelnen Musiker und auch das traumwandlerisch sichere Zusammenspiel. „Das ist nicht nur gut, sondern vor allem auch spirituell“, formuliert Petra Woisetschläger ihre Faszination für Sosas Musik. „Er scheint einen direkten Draht nach oben zu haben, zu Gott.“ Doch dabei verliert sich die Musik nie in „esoterisches Gefasel, sondern ist dabei vor allem auch sehr ,fleischlich´.“ Von einem Mix der unterschiedlichen, oft erwähnten Stile, möchte die Musikerin dabei nicht reden. Klar sind die alle irgendwie präsent, aber bei Omar Sosa kraft seiner Persönlichkeit zu einer „völlig eigenen Sprache“ geworden.
Foto © Kinsler
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