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Schirrmacher erhält Börne-Preis
Eine Integration von Muslimen in die deutsche Gesellschaft kann nach Ansicht der türkischstämmigen Autorin Necla Kelek erst dann funktionieren, wenn diese Selbstbestimmung und Freiheit vor die Zwänge des Korans und der Tradition stellen. Das sagte die Sozialwissenschaftlerin am Sonntag in der Paulskirche bei der Verleihung des Ludwig-Börne-Preises.
Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung ging in diesem Jahr an den Mitherausgeber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ), Frank Schirrmacher. Alleinige Jurorin war Kelek. Sie würdigte Schirrmacher in ihrer Laudatio als streitbaren Autoren und als einen der führenden Intellektuellen in Deutschland. Der seit 1993 vergebene Preis erinnert an den scharfzüngigen jüdischen Schriftsteller Ludwig Börne (1786-1837), der aus Frankfurt stammte.
Kelek sagte, der Preis gelte dem publizistischen Engagement
Schirrmachers - nicht dem Erfolg seiner Arbeit. Dabei lobte sie besonders die «Risikobereitschaft im Dienste der gesellschaftlichen Aufklärung» des Herausgebers. Noch immer gebe es Gesellschaften, in denen Freiheit und Selbstbestimmung nicht zu den Grundwerten zählten. Gerade der Islam weise hier «autoritäre Muster» auf. «Muslimische Frauen unterliegen der Geschlechterapartheit des Islam», sagte sie. Familienkulturen verhinderten zudem das Selbstbestimmungsrecht muslimischer Menschen. Daher könne Integration auch nicht von deutscher Seite verordnet oder angeboten werden, sondern müsse aus dem gemeinsamen Nenner der Freiheit hervorgehen.
Die Ludwig-Börne-Stiftung wurde 1992 in Frankfurt gegründet und erinnert an den Journalisten Ludwig Börne. Seit 1993 verleiht sie jährlich den Preis an deutschsprachige Autoren, die «im Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage Hervorragendes geleistet» haben.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der
Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger sowie die Publizisten Rudolf Augstein, Joachim Kaiser, Marcel Reich-Ranicki und Joachim Fest. Im vergangenen Jahr erhielt die Feministin Alice Schwarzer die Auszeichnung. Kelek kämpft selbst als Autorin unter anderem mit Veröffentlichungen in der «FAZ» immer wieder gegen die Unterdrückung der Frauen im Islam.
Kelek sagte, der Preis gelte dem publizistischen Engagement
Schirrmachers - nicht dem Erfolg seiner Arbeit. Dabei lobte sie besonders die «Risikobereitschaft im Dienste der gesellschaftlichen Aufklärung» des Herausgebers. Noch immer gebe es Gesellschaften, in denen Freiheit und Selbstbestimmung nicht zu den Grundwerten zählten. Gerade der Islam weise hier «autoritäre Muster» auf. «Muslimische Frauen unterliegen der Geschlechterapartheit des Islam», sagte sie. Familienkulturen verhinderten zudem das Selbstbestimmungsrecht muslimischer Menschen. Daher könne Integration auch nicht von deutscher Seite verordnet oder angeboten werden, sondern müsse aus dem gemeinsamen Nenner der Freiheit hervorgehen.
Die Ludwig-Börne-Stiftung wurde 1992 in Frankfurt gegründet und erinnert an den Journalisten Ludwig Börne. Seit 1993 verleiht sie jährlich den Preis an deutschsprachige Autoren, die «im Bereich des Essays, der Kritik und der Reportage Hervorragendes geleistet» haben.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der
Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger sowie die Publizisten Rudolf Augstein, Joachim Kaiser, Marcel Reich-Ranicki und Joachim Fest. Im vergangenen Jahr erhielt die Feministin Alice Schwarzer die Auszeichnung. Kelek kämpft selbst als Autorin unter anderem mit Veröffentlichungen in der «FAZ» immer wieder gegen die Unterdrückung der Frauen im Islam.
7. Juni 2009, 13.42 Uhr
DerChristian
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