In der Reihe Dokumentarfilm & Gespräch präsentiert Regisseur Andi Stiglmayr morgen um 20 Uhr sein Werk MENSCHEN TRÄUME TATEN (2007) im Deutschen Filmmuseum Der Dokumentarfilm zeigt eine Modellsiedlung in der ostdeutschen Provinz, in der mehr als 100 Menschen eine gesellschaftliche Utopie im Kleinen verwirklichen wollen: genossenschaftliches Eigentums- und Mitbestimmungsrecht, Gemeinschaftskultur, Selbstverwaltung und -versorgung, biologische Landwirtschaft, ökologisches Bauen, regenerative Energie- und Wasserversorgung, Bildungs- und Friedensarbeit.
Auf der Suche nach einem zukunftsorientierten Gesellschaftsentwurf stieß Filmemacher Andi Stiglmayr in der Altmark auf die 1997 gegründete Modellsiedlung „Sieben Linden”. Die Bewohner versuchen, die verschiedenen Bereiche des Lebens, wie Arbeit, Freizeit, Bildung und Kultur, miteinander zu verbinden. Aber gerade wenn es um die Themen Kommunikation, Kindererziehungund Macht oder das Verhältnis zwischen Mann und Frau geht, wird deutlich, dass sich in diesem Mikrokosmos die Probleme der Gesellschaft auf anschauliche Weise widerspiegeln.
Unweigerlich stellt sich dabei die Frage, wie wichtig unsere soziale Ausgeglichenheit für ein vernünftiges ökologisches, nachhaltiges Handeln ist. Einfühlsam, aber nicht beschönigend erzählt MENSCHEN TRÄUME TATEN (2007) anhand des Alltags und der Gedanken zweier Mitbegründer des Dorfes von den Herausforderungen des Gemeinschaftslebens mit seinen persönlichen, ethischen und ökologischen Ansprüchen sowie von Zwiespälten, Erfolgen, Verirrungen und den täglichen Begegnungen von Menschen, die einen anderen Weg gehen als den üblichen.