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Pro Asyl zeichnet Flüchtlinge aus
Erstmals wurden Flüchtlinge für ihr Engagement in Deutschland ausgezeichnet. ProAsyl verlieh am Samstag Nissrin Ali und Felleke Bahiru Kum den Menschenrechtspreis die „Pro Asyl-Hand“. Die beiden setzten sich für die Abschaffung eines Gesetzes ein, das Geduldeten und Asylbewerbern vorschreibt, in Sammelunterkünfte zu leben.
Ali ist eine 19-jährige staatenlose Kurdin, die seit Jahren in Bayreuth lebt. Kum kommt aus Äthiopien und lebt seit neun Jahren in Deutschland. Insgesamt gibt es in der Bundesrepublik 80.000 Geduldete und Asylsuchende, die oft jahrelang in solchen Lagern leben müssen. Auch die beiden Preisträger mussten diese Erfahrung machen. Ali: „Man isst, trinkt und schläft, aber man lebt nicht, man stirbt langsam.“ Kum sagt über den Kampf: „Nichts zu tun, wäre ein verlorenes Leben.“
Der Vorsitzende von Pro Asyl, Günter Burkhardt, sagt: „Nach der Bundestagswahl muss die Isolierung und Ausgrenzung von Geduldeten sofort auf die politische Tagesordnung. Das Asylbewerberleistungsgesetz, das Flüchtlinge wie Menschen zweiter Klasse behandelt, gehört abgeschafft.“
Dieser Meinung war auch die Bundestagsabgeordnete Herta Däubler-Gmelin (SPD), die eine Laudatio auf die Preisträger hielt. „Ich schäme mich, wenn ich dieses Elend sehe und weiß, wie wenig die Politik dazu beiträgt, das Elend zu lindern.“ Ihr Kollege von der FDP-Fraktion, Hartfrid Wolff, betonte, Flüchtlingen müsse vor allem erlaubt werden, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. „Arbeit ist ein wichtiges Kriterium“.Tom Koenigs von den Grünen ergänzte: „Nissrin Ali und Felleke Bahiru Kum halten uns Deutschen den Spiegel vor Augen, in dem wir die menschenunwürdigen Zustände sehen.“
Der Menschenrechtspreis wird seit 2006 jährlich von Pro Asyl verliehen. Ausgezeichnet werden Personen und Organisationen, die sich in herausragender Weise für die Achtung der Menschenrechte und den Schutz von Flüchtlingen einsetzen. Dotiert ist der Preis mit 1000 Euro. Doch da Flüchtlingen keine finanziellen Einkünfte gestattet sind, dürfen die Preisträger das Geld nicht entgegen nehmen. Daher wurde der Betrag an den Bayrischen Flüchtlingsrat überwiesen. Dieser wird das Geld im Sinne von Ali und Kum verwenden.
Text: Christina Weber
Ali ist eine 19-jährige staatenlose Kurdin, die seit Jahren in Bayreuth lebt. Kum kommt aus Äthiopien und lebt seit neun Jahren in Deutschland. Insgesamt gibt es in der Bundesrepublik 80.000 Geduldete und Asylsuchende, die oft jahrelang in solchen Lagern leben müssen. Auch die beiden Preisträger mussten diese Erfahrung machen. Ali: „Man isst, trinkt und schläft, aber man lebt nicht, man stirbt langsam.“ Kum sagt über den Kampf: „Nichts zu tun, wäre ein verlorenes Leben.“
Der Vorsitzende von Pro Asyl, Günter Burkhardt, sagt: „Nach der Bundestagswahl muss die Isolierung und Ausgrenzung von Geduldeten sofort auf die politische Tagesordnung. Das Asylbewerberleistungsgesetz, das Flüchtlinge wie Menschen zweiter Klasse behandelt, gehört abgeschafft.“
Dieser Meinung war auch die Bundestagsabgeordnete Herta Däubler-Gmelin (SPD), die eine Laudatio auf die Preisträger hielt. „Ich schäme mich, wenn ich dieses Elend sehe und weiß, wie wenig die Politik dazu beiträgt, das Elend zu lindern.“ Ihr Kollege von der FDP-Fraktion, Hartfrid Wolff, betonte, Flüchtlingen müsse vor allem erlaubt werden, ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. „Arbeit ist ein wichtiges Kriterium“.Tom Koenigs von den Grünen ergänzte: „Nissrin Ali und Felleke Bahiru Kum halten uns Deutschen den Spiegel vor Augen, in dem wir die menschenunwürdigen Zustände sehen.“
Der Menschenrechtspreis wird seit 2006 jährlich von Pro Asyl verliehen. Ausgezeichnet werden Personen und Organisationen, die sich in herausragender Weise für die Achtung der Menschenrechte und den Schutz von Flüchtlingen einsetzen. Dotiert ist der Preis mit 1000 Euro. Doch da Flüchtlingen keine finanziellen Einkünfte gestattet sind, dürfen die Preisträger das Geld nicht entgegen nehmen. Daher wurde der Betrag an den Bayrischen Flüchtlingsrat überwiesen. Dieser wird das Geld im Sinne von Ali und Kum verwenden.
Text: Christina Weber
Web: www.proasyl.de/
7. September 2009, 17.31 Uhr
Jasmin_Takim
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