Partner
Mut, Engagement und Integration
"Deutschland ist meine Heimat!"
Semiya Simsek ist die Tochter des ersten NSU-Opfers. Sie gab den Opfern und ihren Angehörigen eine Stimme - nicht nur als Nebenklägerin im Prozess gegen Beate Zschäpe. Am Sonntag erhielt Simsek den Olympe-de-Gouges-Preis.
Am 11. September 2000 wurde Enver Simsek in Nürnberg erschossen. Er war das erste Opfer des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU), der in den folgenden Jahren für eine Mordserie quer durch die Republik verantwortlich zeichnete. Seine Tocher Semiya hielt bei der Gedenkfeier für die Opfer des Nazi-Trios im vergangenen Jahr in Berlin eine Rede, die viele berührte. Für diese Rede wurde Simsek nun am vergangenen Sonntag mit dem Olympe-de-Gouges-Preis, benannt nach der französischen Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Olympe de Gouges, ausgezeichnet.
Der hessische SPD-Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel überreichte ihr den Preis und würdigte ihr Engagement: Mit Ihrem Buch und mit Ihrer beeindruckenden Rede bei der zentralen Gedenkfeier in Berlin habe sie den Angehörigen der NSU-Mordopfer Gesicht und Stimme gegeben. „Dieser Preis soll ein Signal dafür sein, dass wir an Ihrer Seite stehen. Dass wir erschüttert sind von der Mordserie, der Ihr Vater zum Opfer gefallen ist, erschüttert sind, von dieser sinnlosen, brutalen Gewalt aus niedrigsten nämlich rassistischen Motiven“, betonte Schäfer-Gümbel. Nicht aus dem Blick geraten dürfe aber auch die Frage, wie es passieren konnte, dass Polizei und Staatsanwaltschaft sich in Sackgassen verrannten und dabei den Angehörigen der Opfer das Gefühl gegeben hätten, zusätzlich zu ihrem großen Verlust auch noch verdächtigt zu werden. „Die Antworten auf diese Frage, die von Polizei und Staatsanwaltschaft bislang verlautet sind, können Ihnen und Ihren Angehörigen nicht genügen und uns auch nicht.“ Schäfer-Gümbel forderte weitere Aufklärung hinsichtlich der vielen Ungereimtheiten und offenen Fragen rund um die Ermittlungen gegen das Neonazi-Trio der NSU.
Semiya Simsek lebt, der Liebe wegen, derzeit in der Türkei, habe aber Deutschland trotz des ausländerfeindlich motivierten Mordes an ihrem Vater nicht den Rücken gekehrt. „Deutschland ist meine Heimat“, sagte sie am Sonntag bereits zum wiederholten Male. Sie habe, so sagte Thorsten Schäfer-Gümbel, den Preis verdient, weil sie ein Vorbild sei, für alle von uns. In einer außergewöhnlichen Situation habe Semiya Simsek ein Signal für Integration und Versöhnung gesetzt und für diese Courage habe sie den Preis verdient.
Der hessische SPD-Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel überreichte ihr den Preis und würdigte ihr Engagement: Mit Ihrem Buch und mit Ihrer beeindruckenden Rede bei der zentralen Gedenkfeier in Berlin habe sie den Angehörigen der NSU-Mordopfer Gesicht und Stimme gegeben. „Dieser Preis soll ein Signal dafür sein, dass wir an Ihrer Seite stehen. Dass wir erschüttert sind von der Mordserie, der Ihr Vater zum Opfer gefallen ist, erschüttert sind, von dieser sinnlosen, brutalen Gewalt aus niedrigsten nämlich rassistischen Motiven“, betonte Schäfer-Gümbel. Nicht aus dem Blick geraten dürfe aber auch die Frage, wie es passieren konnte, dass Polizei und Staatsanwaltschaft sich in Sackgassen verrannten und dabei den Angehörigen der Opfer das Gefühl gegeben hätten, zusätzlich zu ihrem großen Verlust auch noch verdächtigt zu werden. „Die Antworten auf diese Frage, die von Polizei und Staatsanwaltschaft bislang verlautet sind, können Ihnen und Ihren Angehörigen nicht genügen und uns auch nicht.“ Schäfer-Gümbel forderte weitere Aufklärung hinsichtlich der vielen Ungereimtheiten und offenen Fragen rund um die Ermittlungen gegen das Neonazi-Trio der NSU.
Semiya Simsek lebt, der Liebe wegen, derzeit in der Türkei, habe aber Deutschland trotz des ausländerfeindlich motivierten Mordes an ihrem Vater nicht den Rücken gekehrt. „Deutschland ist meine Heimat“, sagte sie am Sonntag bereits zum wiederholten Male. Sie habe, so sagte Thorsten Schäfer-Gümbel, den Preis verdient, weil sie ein Vorbild sei, für alle von uns. In einer außergewöhnlichen Situation habe Semiya Simsek ein Signal für Integration und Versöhnung gesetzt und für diese Courage habe sie den Preis verdient.
19. August 2013, 11.11 Uhr
mim
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Nach Absage von Filmpremiere
Jüdische Gemeinde: „Großer Schaden für Stadtgesellschaft“
Die Arthouse-Kinos Frankfurt sagen eine Vorabaufführung des Filmes „Golda“ mit Helen Mirren in der Harmonie ab. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt übt heftige Kritik an dieser Entscheidung.
Text: Till Geginat / Foto: Das Harmonie-Kino in Sachsenhausen © Nicole Nadine Seliger
StadtlebenMeistgelesen
- Frankfurt HauptwacheGaleria Kaufhof schließt deutschlandweit 16 Filialen
- Frankfurter BäderOben-ohne-Schwimmen für alle in Frankfurt erlaubt
- Frankfurt-Nordend„Dem Stalburg Theater geht es nicht so doll, also schlecht“
- Zauberland für KinderAbenteuerspielplatz Riederwald feiert 50. Geburtstag
- Oktoberfest 2024Eine Bayerin für Frankfurt
5. Mai 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen