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Live aus Biblis B

Rob Green: "Ich war schon immer verstrahlt"

Derzeit diskutiert ganz Deutschland über Atomkraft, seine Werke und Folgen. You-FM-Moderator Rob Green ging der Sache auf den Kern und sendete aus Biblis. Ein Interview.
JOURNAL FRANKFURT: Mit welchem Gefühl Haben Sie heute Morgen das Atomkraftwerk Biblis B betreten?
Rob Green: Als wir in der Dunkelheit auf das Atomkraftwerk zugefahren sind, sich die Silhouette vor uns auftat mit den roten Lichtern, hatte ich schon ein mulmiges Gefühl. Das ist hermetisch abgesichert mit drei Sicherheitsschleusen, bewaffnetem Security-Personal und und und. Deshalb war ich dann auch irgendwie erleichtert, als wir endlich drinnen waren. Doch vor der allerletzten Schleuse, vor dem Betreten des Kontrollbereichs, habe ich noch mal Herzrasen und Schweißausbrüche bekommen. Einerseits fand ich es spannend, dort zu sein, wo sonst niemand hinkommt. Andererseits war es ein merkwürdiges Gefühl.

Wie hat es sich angefühlt, einem radioaktiven Brennstab ins „Auge“ zu sehen?
Den habe ich gar nicht zu sehen bekommen, weil zwischen mir und den Brennstäben eine meterdicke Betonschicht lag. Ich stand mitten in der Kuppel und konnte in das Abklingbecken schauen. In dem 13 Meter tiefen Wasserbecken befinden sich die alten aussortierten Brennstäbe, deren letzte Strahlungen durch das destillierte Wasser nicht mehr entweichen sollen. Mit einer Sicherheitsweste hätte ich da angeblich sogar schwimmen können, aber ich gehöre ja nicht zum Personal. Zu wissen, dass diese Brennstäbe Strom für 3,5 Millionen Haushalte produzierten, war schon ein komisches Gefühl. Die radioaktiven Strahlungen und ein Leuchten konnte ich allerdings im ganzen Werk nicht finden.

Hat sich jetzt Ihre Einstellung zur Atomkraft geändert?
Meine Einstellung zur Sicherheit hat sich auf jeden Fall geändert. Ich habe mich dort sehr sicher gefühlt. Vorher habe ich immer gedacht, so ein Ding könnte auch explodieren. Man hört ja so viele Geschichten. Aber die ganzen Schutzkontrollen haben mich vom Gegenteil überzeugt. Allerdings möchte ich nicht daran denken, was passiert, wenn da jemand mit einem Flugzeug hinein fliegt.

Sind Sie jetzt noch verstrahlter als vorher?
Ich war schon immer verstrahlt. Aber die Messungen haben ergeben, dass ich keine Kontamination in mir trage. Mir ist kein drittes Bein gewachsen und meine Augen haben nicht angefangen zu leuchten.
 
9. November 2010, 12.30 Uhr
Julia Lorenz
 
 
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