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Linke sind für Waldstadion
In diesem Punkt will die Linke offenbar nichts anbrennen lassen. Zwar sind die Verträge bis zum Jahr 2015 gültig, „allerdings kennen wir nicht deren genauen Wortlaut und sind nicht über mögliche Kündigungsfristen informiert“, sagt Carmen Thiele, sportpolitische Sprecherin der LINKEN im Römer. „Unsere Fraktion hat mehrfach versucht, Auskünfte zu den Verträgen rund um das Stadion zu erhalten, was aber immer wieder abgelehnt wurde.“
Für ihre Forderung haben die Linken nachhaltige Argumente: „Als im Jahr 2005 die Namensrechte an die Commerzbank verkauft wurden, hat niemand auf die kritischen Stimmen gehört“, betont Thiele. Damals hätten sich der Landessportbund und verschiedene Fan-Initiativen der Frankfurter Eintracht gegen die Entscheidung gewandt. „Noch heute findet man den Namen 'Waldstadion' auf hunderten Fanschals, Shirts und in den Gesängen der Anhänger. Die Namensänderung hat weder dort, noch allgemein in der Stadtgesellschaft irgendwelchen Rückhalt."
Warum sich die Linken so energisch für die traditionsreiche Sportstätte einsetzen, wird bei einem Blick in die Geschichte klar. Schließlich sei das Waldstadion 1925 aus Anlass der 1. Arbeiterolympiade in Frankfurt gebaut. Die Frankfurter Bevölkerung, die Werktätigen hätten hierzu erheblich beigetragen. Wenn dies heute auf den offiziellen Internetseiten der sogenannten Commerzbankarena nur noch einen Halbsatz wert sei, sei dies eine bedenkliche Entwicklung. „Niemand weiß, wohin diese Geschichtsvergessenheit noch führen soll: Erleben wir bald, dass der Eiserne Steg in `Thyssen Stahl Brücke' umbenannt wird?“, fragt Thiele kritisch. „Wir halten diese Entwicklung für bedenklich, geradezu pervers, wenn man Millionen für die Altstadtsanierung ausgibt, aber gleichzeitig für vergleichsweise wenige Cent Teile der Identität auf dem Wühltisch verramscht."
Das Engagement der Linken in Ehren, für die wahren Eintracht-Fans wird die Arena immer das Waldstadion bleiben.
Foto: Eintracht Frankfurt Museum
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