Pünktlich zur neuen Legislaturperiode im April, in die unser Bundesland ja bekanntlich mit lediglich mit einer geschäftsführenden Regierung starten konnte, wurde das neue Plenargebäude des Hessischen Landtags eingeweiht. Damit das Stühlerücken im Parlament künftig geräuschloser ablaufen kann, sollte es denn irgendwann endlich so weit kommen, waren unter anderem die Sessel für die Abgeordneten auf einer Schiene montiert worden. Damit wurde nicht nur die politische Beweglichkeit im neuen Fünf-Parteien-Gremium eingeschränkt, so mancher Abgeordnete klagte auch über den Verlust von körperlicher Mobilität hinter dem Sitzungspult. Umso ärgerlicher, da der neue repräsentativ-futuristische Saal zunächst mit maximal 27,5 Millionen Euro erbaut werden sollte, am Ende jedoch über 40 Millionen kostete – und das nach eineinhalbjähriger Verspätung.

Vergessen all der Ärger, heute und morgen soll nun auch das Volk die Wirkungsstätte seiner Vertreter inspizieren dürfen. Um 15 Uhr eröffnet Landtagspräsident Norbert Kartmann (CDU) den Tag der offenen Tür. An Ständen wird die Arbeit der Fraktionen, auch außerhalb des großen Plenums, vorgestellt. Die Landtagsverwaltung gewährt Einblicke in den stenografischen Dienst oder das Archiv. Zahlreiche Abgeordnete stehen für Gespräche mit den Bürgern bereit.

Für Musikfreunde aller Couleur spielt das Landespolizeiorchester, die Overall Jazz Gang und ein DJ mit Disco Classics, R’n’B und House. Am Samstag gibt sich neben dem Fornara Fun Quartett die Wiesbadener Juristenband die Ehre. Die Kleinen können sich auf einer Hüpfburg, einem Kletterturm oder beim Puppentheater amüsieren.

Foto: SPD-Fraktion Hessen