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Kommunikation heute... DJ versus Livebands
Bei der Record Release Party des neuen Frankfurter Labels Analoghaus ging`s zwar erst um 21 Uhr los, dafür mussten sich die drei Bands allerdings sputen, um rechtzeitig fertig zu. Denn für 23:30 Uhr war Disco angesagt. Der Opener des Abends kam aus Kassel: Tonfront, ein junges Trio mit deutschsprachigen Songs zwischen Rock'n'Roll, Jazz, Punk und Avantgarde. Virtuos,. aber auch auf den Punkt und volelr Energie. Drummer Jonas trägt einen berühten, wie verpflichtenden namen: Giger. Vater Peter, ebenfalls Schlagzeuger, gehört seit den frühen Siebzigern zu den Innovativsten seines Fachs.
Special Guets des Abends war Singer/Songwriter Robert Carl Blank, der seine Releaseparty im Bett schon hinter sich hat, diesmal - als Ruhepol zwischen den Labelmates - ohne Band, aber mit seinem Kontrabassisten auftrat, was nicht minder dynamisch war. Der Mann ist einfach ein guter Songschreiber und Performer, viel unterwegs und entsprechend erfahren und souverän.
Amri Pardi Phase 4 (unser Bild) haben wir hier schon gesehen, u.a. bei Newcomer. Jetzt ist - endlich - das Album raus. Auch er ist so sehr Singer/Songwriter wie Rock´n´Roller. Mit tief emotionaler Musik zwischen Aggressivität und Sensibilität. Ein Charismatiker, der - wenn er noch mehr Selbstsicherheit auf der Bühne gefunden hat - sein Publikum noch mehr in den bann ziehen kann. Phase 4 waren um 23:39 Uhr fertig mit ihrem Set, hatte 9 Minuten überzogen. Nun war es nicht so, dass das Nachtleben plötzlich brechend voll mit nachgerpückten Discobesuchern gewesen wäre, weshalb Amri dem Wunsch nach einer Zugabe nachkommen wollte.
Da stand er dann also für ein kleines Solostück gitarrenstimmend auf der Bühne und plötzlich setzte - in nervtötender Lautstärke - des Fanfare von Europes "The Final Countdown" ein. Netter Scherz vom Mann am Mischpult, dachten da noch Musiker und seine Fans. Aber weit gefehlt: Der DJ, ein Meter Lauflinie vom Mischpult der Musiker entfernt, aber wohl nicht willens zu kommunizieren, nahm sich sein Recht und übertönte Pardo auf der Bühne gnadenlos. Es lebe die Arroganz und Ignoranz. Den Stumpfsinn in der Haltung führte er dann zumindest konsequent mit seiner Musik weiter. Das Konzertpublikum flüchtete jedenfalls lieber für einen Drink ins Freie.
Foto: Kinsler
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