Der Hochschule für Gestaltung in Offenbach fehlen die Räume – aber nicht mehr lange, wie ihr Präsident Bernd Kracke heute optimistisch verkündete. „Der Bau der neuen Hochschule hat nichts mit politischen Farben zu tun“, so Kracke mit Blick auf die geplante hessische Landesregierung unter Andrea Ypsilanti (SPD). Die politische Farbenlehre, so Kracke scherzhaft, spiegele sich auch auf dem Cover des neuen Sammelbands wider, grüne, rote und schwarze Fische schwimmen dort herum – zu lesen ist darin wie die Hochschule auf dem Hafengelände in Offenbach aussehen könnte. Das haben sich 69 Diplomanden der Technischen Universität (TU) Darmstadt im Sommersemester überlegt. Zugrunde lagen 3000 Quadratmeter Hauptnutzfläche, laut einem Gutachten von Oktober 2007 ist der Ausbau in mindestens dieser Größenordnung nötig. Projektleiter Andreas Krawczyk von der TU betonte: „Die Idee hinter den Entwürfen war, nicht nur die Stadt Offenbach, sondern die Region als Ganzes im Blick zu haben.“ Genau darum ging es auch beim „Creative Industries Summit“ im Capitol Offenbach – die Veranstaltung zur kreativen Klasse im Rhein-Main-Gebiet wurde von den Wirtschaftsförderungen Frankfurts und Offenbachs organisiert. „Das ist der richtige Weg“, so Kracke. Bei der Gestaltung des neuen Campus sollen die Entwürfe der TU-Studenten als Grundlage dienen, das Ministerium will über den Raumplan demnächst entscheiden. Die Mittel sollen aus dem Heureka-Programm kommen, das für den Hochschulbau in Hessen bis 2020 drei Milliarden Euro bereitstellt, aber von Kürzungen betroffen sein könnte.

Text: Günther Michels