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Frankfurter Wahrzeichen verkommt immer mehr
Vor Müll bleibt Frau Rauscher die Spucke weg
Heute gibt Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) den Startschuss für die diesjährige Brunnensaison. Doch längst nicht alle Brunnen strahlen im schönsten Licht: Vor allem Frau Rauscher ist im desolaten Zustand.
Eigentlich passt der verwahrloste und wirklich triste Anblick des Frau Rauscher-Brunnens in der Klappergasse perfekt ins Bild. Auch Alt-Sachsenhausen hat schon bessere Zeiten gesehen und wirkt gelegentlich, als wäre das Viertel einfach von der Stadt seinem Schicksal überlassen worden. Wenn heute die Brunnensaison beginnt, sollen nach und nach alle Wasserspiele und Fontänen in der Stadt wieder Wasser speien. Nur: Bei der Frau Rauscher wäre erst mal eine Grundreinigung angebracht. Das Becken, das die im Sommer immer frech spuckende Frau mit der Beule am Kopf, umgibt, ist randvoll gefüllt mit Flyern, Bier- und Schnapsflaschen. Wenn es wenigstens stilecht Bembel wären. Die Wände ringsherum sind mit Graffiti verschandelt, der Text des traditionellen Frau Rauscher-Liedes von Kurz Eugen Strouhs, der auf einem Metallschild am Boden steht, ist kaum zu lesen, und war da nicht mal eine Holztafel an der Wand mit dem Text, bevor die Tafel beschmiert wurde?
Besorgt fragen wir beim verantwortlichen Kulturamt nach. Dort verspricht die Sprecherin Antje Runge: „Der Brunnen wird jetzt entmüllt, gereinigt und gewartet. In den kommenden Tagen werden alle Brunnen der Stadt wieder auf Vordermann gebracht“. Auch das Graffiti solle entfernt werden. „In der Winterpause liegen die 150 Brunnen der Stadt immer still.“ Um 110 Brunnen kümmere sich das Kulturamt, die restlichen 40 gehören in das Aufgabengebiet des Grünflächenamtes. 321 000 Euro würden jährlich für das Brunnenprogramm in den Haushalt gestellt, davon würden allerdings 30 000 Euro auf die Pflege von Denkmälern entfallen.
Ein Schandfleck ist der Frau Rauscher Brunnen dennoch, dabei prangt auf ihm doch eine Gedenktafel mit der Inschrift: „Zum Gedenken an unseren Ehrenpräsident und Chronisten Karl (Charly) Heil, der fast 30 Jahre das Sachsenhäuser Brunnenfest gestaltet hat.“ Dem 1988 Verstorbenen hätte der Brunnen so bestimmt nicht gefallen. Übrigens kann man schon für 200 Euro im Jahr eine Patenschaft für einen Brunnen übernehmen. Wie man hört, hat auch der Frau Rauscher Brunnen einen Paten, eine Kelterei, die den Brunnen offenbar nicht als ihr Aushängeschild nutzt.
Der Text des Frau Rauscher-Liedes wurde übrigens erstmals am 12. November 1929 vorgetragen: „Die Frau Rauscher aus der Klappergass, die hot e Beul am ei. Ob’s vom Rauscher, ob’s vom Alte kimmt, des klärt die Polizei.“. Heute ist es ein Frankfurter Kulturgut und steht für die Apfelweinseligkeit. Während wir uns in der Innenstadt mit der Rekonstruktion der Altstadt der Frankfurter Tradition besinnen, sollte sie in Alt-Sachsenhausen nicht jämmerlich im Müll versinken. Aber Besserung wurde ja bereits angekündigt.
Besorgt fragen wir beim verantwortlichen Kulturamt nach. Dort verspricht die Sprecherin Antje Runge: „Der Brunnen wird jetzt entmüllt, gereinigt und gewartet. In den kommenden Tagen werden alle Brunnen der Stadt wieder auf Vordermann gebracht“. Auch das Graffiti solle entfernt werden. „In der Winterpause liegen die 150 Brunnen der Stadt immer still.“ Um 110 Brunnen kümmere sich das Kulturamt, die restlichen 40 gehören in das Aufgabengebiet des Grünflächenamtes. 321 000 Euro würden jährlich für das Brunnenprogramm in den Haushalt gestellt, davon würden allerdings 30 000 Euro auf die Pflege von Denkmälern entfallen.
Ein Schandfleck ist der Frau Rauscher Brunnen dennoch, dabei prangt auf ihm doch eine Gedenktafel mit der Inschrift: „Zum Gedenken an unseren Ehrenpräsident und Chronisten Karl (Charly) Heil, der fast 30 Jahre das Sachsenhäuser Brunnenfest gestaltet hat.“ Dem 1988 Verstorbenen hätte der Brunnen so bestimmt nicht gefallen. Übrigens kann man schon für 200 Euro im Jahr eine Patenschaft für einen Brunnen übernehmen. Wie man hört, hat auch der Frau Rauscher Brunnen einen Paten, eine Kelterei, die den Brunnen offenbar nicht als ihr Aushängeschild nutzt.
Der Text des Frau Rauscher-Liedes wurde übrigens erstmals am 12. November 1929 vorgetragen: „Die Frau Rauscher aus der Klappergass, die hot e Beul am ei. Ob’s vom Rauscher, ob’s vom Alte kimmt, des klärt die Polizei.“. Heute ist es ein Frankfurter Kulturgut und steht für die Apfelweinseligkeit. Während wir uns in der Innenstadt mit der Rekonstruktion der Altstadt der Frankfurter Tradition besinnen, sollte sie in Alt-Sachsenhausen nicht jämmerlich im Müll versinken. Aber Besserung wurde ja bereits angekündigt.
24. März 2015, 11.40 Uhr
Nicole Brevoord
Fotogalerie: Rauscher
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