Die japanische Kultur nimmt dieses Jahr in Frankfurt großen Raum ein. Schon in drei Frankfurter Museen ist sie zur Gast: Die Manga-Austellung im Museum für Angewandte Kunst, die Anime-Retrospektive im Filmmuseum oder auch "Neo Tokyo 3" im Deutschen Architekturmuseum. Vom 2. bis 6. April findet nun die 8. Ausgabe des weltweit größten japanischen Filmfestivals "Nippon Connection" statt.

Die Zuschauer können sich dabei auf über 150 Filme freuen: Von Avantgarde und Dokumentarfilmen über Anime bis hin zu spektakulären Blockbuster-Produktionen, von Action über Komödie bis Drama. Nicht wenige Deutschland- aber auch Weltpremiere hat das Festival zu bieten. Darunter keinem geringeren als das heißersehnte - von John Woo produzierte - 3D-Anime "Appleseed: Ex Machina" (Foto).

Dreißig Filmemacher wurden eingeladen, um ihren Werken dem Publikum persönlich vorzustellen. So wird beispielsweise der Rising-Star unter den japanischen Regisseuren, Nobuhiro Yamashita, sein neues Meisterwerk "A gentle breeze in the village" selbst präsentieren. Zum in Japan aktuellen und umstrittenen Thema der Vergangenheitsbewältigung nehmen auch drei herausragende Filme offen Stellung: "United Red Army," "Yasunuki" und "Wing of Defeat." Zum Anschluss des Festivals wird zum vierten Mal der mittlerweile anerkannte Publikumpreis "Nippon Cinema Award" an den besten Spielfilm vergeben.

Doch das Festival bittet mit seinem reichen Rahmenprogramm mehr als dieses aufwendige Filmprogramm: Neben einer traditionellen Teezeremonie oder japanischer Hofmusik kommt auch die moderne Kultur zum Ausdruck mit Karaoke, Mangazeichenkurs, Gamecenter und Shibari (Bondage)-"Kunst." Zudem werden bei den jetzt legendären Nippon Connection Partys Jan Hagenkötter (Infrakom) und DJ Scotch Egg die Tanzfläche entflammen.

Schon 2007 freuten sich die Veranstalter über 16 000 begeisterte Zuschauer, doch dieses Jahr sollen es noch mehr werden. Denn wie Filmkritiker Tom Mes es schon erkannte: "Nippon Connection is the future of Japanese Cinema in the West."

Ghislain de la Chaise